Die Aktie von Paypal befindet sich im Aufwind. Grund dafür sind starke Quartalszahlen und ein optimistischer Ausblick für das Gesamtjahr.
„Wir hatten in finanzieller und operativer Hinsicht ein exzellentes Quartal“, schreibt Paypal-CEO Dan Schulman gleich zu Beginn der gestern veröffentlichten Quartalsmitteilung. Der Umsatz ist im abgelaufenen Vierteljahr um 19 Prozent auf 4,38 Milliarden Dollar (rund 3,9 Milliarden Euro gestiegen).
Der Gewinn pro Aktie ist von 36 Cent im Vorjahreszeitraum auf 39 Cent gestiegen, das bereinigte EPS auf 61 Cent. Darin enthalten seien aber nicht-realisierte Verluste aus den strategischen Investments in MercadoLibre und Uber in Höhe von 15 Cent je Aktie.
Die Erwartungen der Analysten wurden mit den Q3-Zahlen übertroffen. Sie hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 4,35 Milliarden Dollar und einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 52 Cent gerechnet.
Das sind die Wachstumstreiber
Auch im operativen Geschäft lief es rund bei Paypal: Die Zahl der aktiven Kunden ist um 9,8 Millionen beziehungsweise 16 Prozent auf 295 Millionen gestiegen. Die Zahl der durchgeführten Transaktionen kletterte um 25 Prozent auf 3,1 Milliarden. Das Gesamtvolumen aller abgewickelten Transaktionen (TPV) ist ebenfalls um 25 Prozent auf 179 Milliarden Dollar gestiegen.
Besonders starke Zuwächse hat Paypal dabei im Endkundengeschäft verzeichnet: Das Volumen von P2P-Transaktionen ist um 39 Prozent, das Volumen von Transaktionen mit der Payment-App Venmo sogar um 64 Prozent gestiegen. Im Bereich „Merchant Services“ ist das Zahlungsvolumen um 31 Prozent gestiegen.
Dank der Übernahme von 70 Prozent des chinesischen Online-Bezahldienstes GoPay im September steht Paypal als erstes ausländisches Unternehmen vor dem Markteintritt in China. Der Deal soll noch im laufenden vierten Quartal abgeschlossen werden und dürfte alleine wegen der schieren Größe des chinesischen Markts für zusätzliche Dynamik sorgen.
Gewinnprognose schlägt die Erwartungen
Angesichts dieser Entwicklung hat Paypal für das Gesamtjahr ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 17,70 bis 17,76 Milliarden Dollar und einen bereinigten Gewinn von 3,06 bis 3,08 Dollar pro Aktie in Aussicht gestellt. Analysten hatten bislang im Schnitt Erlöse von 17,72 Milliarden Dollar und ein EPS von 2,97 Dollar auf dem Zettel. Prognosen für das kommende Geschäftsjahr hat Paypal noch nicht veröffentlicht. Diese sollen nach Bloomberg-Informationen aber bald folgen.
Nach dem nachbörslichen Kurssprung am Mittwochabend startet die Paypal-Aktie auch hierzulande mit einem deutlichen Kursplus in den Handel: Am Donnerstagmorgen geht es rund acht Prozent aufwärts. Die Konsolidierung seit dem Allzeithoch von Mitte Juli scheint damit beendet.Die Paypal-Aktie befindet sich bereits seit Februar 2016 auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und hat seitdem 180 Prozent an Wert gewonnen. In Ausgabe 41/2019 wurde die Kaufempfehlung zuletzt bestätigt – als mögliche Alternative für konservativere Anleger, denen die Aktie von Branchenkollege Wirecard derzeit zu heiß ist. Das Kursziel von 125 Euro bietet auch Neueinsteigern noch genügend Potenzial.