Die Aktie des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen kennt seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Darauf hat nun auch die US-Investmentbank Goldman Sachs reagiert und das Kursziel noch einmal hochgeschraubt.
In einer aktuellen Studie bestätigt Analyst Mohammed Moawalla sein „Conviction Buy“-Rating für die Adyen-Aktie und erhöht das Kursziel von 1.365 auf 1.560 Euro. Ausgehend vom jüngst erreichten Allzeithoch traut er dem Kurs damit immerhin noch knapp zehn Prozent Luft nach oben zu.
Der Grund für den Optimismus: Die fundamentale Lage des Online-Zahlungsdienstleisters verbessere sich zusehends, so der Goldman-Experte. Das Unternehmen profitiere von einem langfristig starken Wachstum.
Seit Oktober der Favorit
Bereits im Oktober 2019 – und damit lange bevor das Kartenhaus von Wirecard endgültig eingestürzt ist – hatte Moawalla den DAX-Konzern von der „Conviction Buy List“ gestrichen und stattdessen den niederländischen Rivalen Adyen zu seinem neuen Favoriten gekürt.
Die Entwicklung beider Unternehmen könnte seitdem nicht unterschiedlicher sein und bestätigt diese Entscheidung: Während Wirecard nach Bekanntwerden des Bilanzskandals Insolvenz anmelden musste und die Aktie bis zu 99 Prozent an Wert verloren hat, ist der Kurs von Adyen im selben Zeitraum um bis zu 150 Prozent gestiegen. Erst am heutigen Donnerstag hat sie bei 1.438 Euro einen neuen Höchststand markiert.
Kein Schnäppchen, aber wachstumsstark
Nach dem rasanten Kursanstieg kommt die Adyen-Aktie inzwischen auf ein 2021er-KGV von 114. Das ist selbst im Branchenvergleich sportlich. Ein Schnäppchen war der niederländische Payment-Überflieger allerdings noch nie, zudem kann er bislang mit beeindruckenden Wachstumsraten überzeugen.
Ob dies auch in Zeiten von Corona noch gilt, werden die Halbjahreszahlen am 20. August zeigen. Die langfristigen und strukturellen Wachstumstrends sind nach Einschätzung des AKTIONÄR aber intakt.
Mehr zu Adyen und weiteren Payment-Playern, die jetzt als Alternative zu Wirecard in Frage kommen, finden Sie in der neuen AKTIONÄR-Ausgabe (29/2020).
Mit Material von dpa-AFX.