Die Aktie von Wirecard setzt ihre Talfahrt auch am Freitag fort und gehört am Vormittag mit einem Minus von über zwei Prozent zu den größten Verlierern im DAX. Auf Wochensicht beläuft sich der Verlust inzwischen auf rund 6,5 Prozent. Selbst ein positiver Analystenkommentar kann die Anleger nicht zum Kauf der Aktie bewegen.
Nach den Daten für das vierte Quartal 2018 und das erste Quartal 2019 hat Goldman-Sachs-Analyst Mohammed Moawalla seine Schätzungen für den Zahlungsdienstleister angepasst. Seine Annahme für die operative Gewinnmarge (EBITDA) habe er im Zuge dessen moderat erhöht.
Folglich hat er die Wirecard-Aktie auf der „Conviction Buy“-Auswahlliste belassen und das Kursziel von 230 Euro bestätigt. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau entspricht das satten 60 Prozent Kurspotenzial. Damit bleibt Moawalla einer der größten Wirecard-Bullen. Mit einem Konsensziel von rund 198 Euro trauen die übrigen Experten der Aktie auf Sicht von zwölf Monaten im Schnitt „nur“ 39 Prozent Luft nach oben zu.
Aktie weiter auf Talfahrt – Trendlinie in Gefahr
Kurzfristig können allerdings weder der bullishe Goldman-Kommentar, noch die vielen neuen Partnerschaften und Kooperationen vom Wochenanfang die Kauflaune der Anlegern wecken. Stattdessen hat sich die Talfahrt am Freitag noch einmal beschleunigt.
Nachdem der Kurs unter die 50-Tage-Linien und die horizontale Unterstützung bei 146,30 Euro gerutscht ist, rückt nun zwangsläufig wieder die 200-Tage-Linie im Bereich von 140 Euro in den Fokus – eine ausführliche Einschätzung zum Wirecard-Chart finden Sie hier.
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Nach der jüngsten Aufholjagd ist eine zwischenzeitliche Konsolidierung kein Beinbruch. Trotzdem wäre es wünschenswert, dass die Bullen spätestens im Bereich der langfristigen Trendlinie wieder das Ruder übernehmen. Die Kaufempfehlung für die Wirecard-Aktie mit einem Kursziel von 200 Euro bleibt zunächst bestehen.