Ein ungewöhnliches Bild: Die Aktie der Wirecard AG kommt am Donnerstag nicht vom Fleck, notiert nahezu unverändert zum Vortagesschluss. Zwei Dinge fallen dabei auf: Monate nach Einsetzen der negativen Berichterstattung der Financial Times, die den Kurs massiv hat einbrechen lassen, macht das Unternehmen einfach dort weiter, wo es nie aufgehört hat und meldet einen Auftrag nach dem nächsten. Und: Im Chart kristallisiert sich eine spannende Konstellation heraus.
Wirecard hat heute ein weitere Partnerschaft bekannt gegeben. CreditPilot, ein Banking- und B2B2C-fokussiertes FinTech, und Wirecard werden fortan zusammenarbeiten. Im Rahmen der Vereinbarung wird CreditPilot die Wirecard-Technologie für die digitale Zahlungsabwicklung in sein A2A-(Any2Any)-Ökosystem für mobile und digitale Finanzdienstleistungen integrieren, das fast 100 Millionen Menschen weltweit zur Verfügung steht. 2018 sind Transaktionen im Wert von rund 2,7 Milliarden Euro über die Plattformen von CreditPilot abgewickelt worden.
Mit dem Auftrag knüpft Wirecard in gewohnter Weise an eine Serie von Kooperationsmeldungen an, die suggerieren, dass das operative Geschäft unbeeindruckt der von der Financial Times losgetretenen Diskussion um Bilanzierungspraktiken einfach weiter läuft.
Im Chart der Wirecard-Aktie kristallisiert sich derweil eine interessante Konstellation heraus: Infolge der ausgedehnten Erholungsbewegung seit Februar hat die 50-Tage-Linie jetzt die 200-Tage-Linie von unten nach oben gekreuzt. Ein solches Ereignis bezeichnen Techniker als "Golden Cross" – es gilt als eines der stärksten Kaufsignale unter technischen Analysten.
Wirecard bleibt für den AKTIONÄR ein klarer Kauf. Die Aktie befindet sich im Aktien-Musterdepot des AKTIONÄR und notiert seit Aufnahme im April inzwischen rund 40 Prozent im Plus. Das erste Kursziel lautet weiterhin 200 Euro.