Wirecard ist zurück: Vor Wochenschluss griffen Marktteilnehmer bei der Aktie des Zahlungsdienstleisters aus Aschheim bei München wieder beherzt zu. Die neuerliche Schwächephase an den vorangegangenen Tagen ist damit vorbei. Und mehr noch: Jetzt spricht einiges dafür, dass die durch die FT ausgelöste Kurskrise endgültig vorüber ist.
„Mit Wirecard haben wir einen zuverlässigen Partner gefunden, um unseren Kunden einen reibungslosen Zahlungsvorgang zu ermöglichen.“ Diese Worte stammen nicht von irgendwem. Sie beschreiben nicht nur einen weiteren Kooperations-Deal, von dem es in hoher Regelmäßigkeit etliche gibt. Diese Aussage getätigt hat Guido Niechcial. Er ist Corporate Finance & Administration Director bei ALDI SÜD. Und ALDI SÜD sowie das nördliche Pendant ALDI NORD sind wahre Einzelhandelsgiganten – nicht nur in Deutschland, sondern international. Sie, die sie ihre Inhaber zu den reichsten Deutschen gemacht haben, haben sich dazu entschlossen mit Wirecard zusammenzuarbeiten – dem seit Ende Januar unter Beschuss der britischen Financial Times stehenden Payment-Anbieter, der angeblich Bilanzen aufhübscht und den Großteil seiner Umsätze mit dubiosen Partnern erwirtschaften soll.
Keine Zweifel mehr
Der Abschluss dieser Kooperation – auch wenn es sich bisher lediglich um ein Memorandum of Understanding handelt – macht klar: Auch die größten und mitunter vorsichtigeren Großkonzerne vertrauen auf Wirecard. Im Rahmen der Partnerschaft wird Wirecard die Abwicklung sämtlicher Zahlungen mit Kreditkarten und internationalen Debitkarten in allen ALDI Filialen in Deutschland übernehmen, also sowohl ALDI NORD als auch ALDI SÜD.
Selbst unter Berücksichtigung des positiven Newsflow der vergangenen Wochen – dieser Deal ist etwas besonderes. ALDI gilt als eher zurückhaltender und vorsichtiger Konzern. Dass man sich bei der Wahl eines Zahlungsdienstleisters für bargeldlose Zahlungen nun für Wirecard entschieden hat, spricht für das Unternehmen aus Aschheim. DER AKTIONÄR bestätigt abermals seine Kaufempfehlung für die DAX-Aktie. Das Kursziel lautet weiterhin 200 Euro. Kurzfristig rückt mit der jetzt erfolgten Bestätigung des Bruchs des Abwärtstrends sowie der Umkehr auf der 200-Tage-Linie in Verbindung mit dem Golden Cross Ende Juni ein Anstieg auf das Zwischenhoch bei 160 Euro in greifbare Nähe.