Trotz anhaltend positivem Newsflow bleibt die Wirecard-Aktie unter Druck. Am Donnerstagvormittag ist sie kurzzeitig um fast fünf Prozent abgesackt, konnte einen Teil der Verluste jedoch zügig wieder ausgleichen. Ein nachhaltiger Rückfall unter die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie konnte so gerade noch abgewendet werden.
Schrecksekunde für die Wirecard-Aktionäre: Am Donnerstagvormittag hat die Aktie ihre Korrektur plötzlich beschleunigt und ist kurz nach zehn Uhr innerhalb von wenigen Minuten bis auf 135,20 Euro abgerutscht. Dabei hat sie nicht nur den tiefsten Stand seit Ende Mai markiert, sondern auch die 200-Tage-Linie im Bereich von 138,65 Euro gerissen – aus charttechnischer Sicht ein Verkaufssignal.
Glücklicherweise konnten ein Großteil der Verluste im unmittelbaren Anschluss an das Tagestief ebenso schnell wieder ausgeglichen werden. Nachdem die Aktie am Mittag sogar leicht ins Plus geklettert ist, hält sie sich seit dem frühen Nachmittag mit einem Minus von rund zwei Prozent recht stabil im Bereich der 140-Euro-Marke.
Auch wenn eine weitere Eintrübung des Chartbilds zumindest kurzfristig abgewendet wurde, sollten Anleger diesen Bereich weiterhin im Auge behalten. Denn neben der langfristigen Trendlinie verläuft dort auch eine horizontale Unterstützungslinie, die bereits Ende Mai für Halt gesorgt hatte.
Was steckt dahinter?
Als möglichen Grund für die Schwäche der Wirecard-Aktie nannten Börsianer die generelle Zurückhaltung der Anleger gegenüber dem Technologiesektor, die durch schlechte Quartalsbilanzen von Branchenschwergewichten wie SAP und Netflix verstärkt wurde.
Zu Wirecard selbst gab es indes keine News, die den Flash-Crash rechtfertigen könnten – im Gegenteil: Am Morgen hatte das Unternehmen die erste konkrete Partnerschaft mit einer Softbank-Beteiligung verkündet (DER AKTIONÄR berichtete). Tags zuvor hatte die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung für die Aktie in Erwartung starker Q2-Zahlen bestätigt.
Trotz der anhaltenden Konsolidierung bleibt DER AKTIONÄR langfristig positiv für die Wirecard-Aktie gestimmt. Für frische Impulse sollten spätestens die Halbjahreszahlen am 7. August sorgen.
Mit Material von dpa-AFX.