Die Highflyer-Aktie Nvidia steht im Rampenlicht. Nun sorgen Twitter-Vorwürfe für Irritationen, zu denen sich nun ein Analyst äußert. Auffällig aber nachvollziehbar ist die Nähe zu jungen Firmen.
Einen Teil der Gewinne mitnehmen, wenn der Hype am größten ist, hält Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang für eine gute Idee und hat für 42 Millionen Dollar Nvidia-Papiere verkauft. Seit dem Jahr 2015 ist die Aktie des KI-Giganten über 8.000 Prozent gestiegen.
Tatsächlich gibt es Anzeichen für eine Übertreibung und teils sehr aggressiv wachsende Kunden. Das Start-up CoreWeave hat etwa auf Kredit GPUs für 2,3 Milliarden Dollar gekauft (Gesamtumsatz im Q2 von Nvidia: 10 Milliarden), während Nvidia mit 100 Millionen Dollar bei CoreWeave selbst eingestiegen war. Nvidia wurde nun im Netz sogar in die Nähe zu Wirecard gerückt, was aber jeder Grundlage entbehrt.
Bernstein-Analyst Stacy Rasgon weist solche „Verschwörungstheorien“ zurück. Auch die geringe Erhöhung der Kosten trotz Umsatzverdopplung sei durch Einmaleffekte zu erklären und nachzuvollziehen. Bereinigt seien die Kosten von Nvidia im Quartal um 70 Prozent gestiegen. Der Deal mit CoreWeave habe daher keinen faden Beigeschmack.
(Dieser Artikel ist im AKTIONÄR HSR 29/2023 erschienen und wurde aktualisiert)
Neuer Start-up-Deal
Die Nachfrage im Markt nach KI-GPUs ist echt und nachhaltig, wie dem AKTIONÄR HSR mehrere Quellen bestätigten. Zudem gehören Start-up-Deals zur DNA von Nvidia. So tickert etwa gerade über Bloomberg, dass Nvidia an das Milliarden-Dollar-Start-up Imbue 10.000 GPUs verkauft hat und sich nun beteiligt.
Start-ups: Kunden von morgen
Bereits im Juli sagte uns KI-Experte und -Investor Fabian Westerheide: „Ich arbeite mit Nvidia seit Jahren. Nvidia baut geile Produkte und hat früh begriffen, dass Start-ups von heute die Kunden von morgen sind. Huang ist superumgänglich, entspannt, smart und redet noch mit einem persönlich.“
Zudem neu: Mit Reliance Industries treibt man auch in Indien den Aufbau von großen KI-Sprachmodellen voran. Nvidia liefert für einen neuen Supercomputer den Nvidia-GH200-Grace-Hopper-Superchip. Hier sorgen nicht nur GPUs für die nötige Superpower, sondern teils auch CPUs. Daher ist unser aktueller Favorit und KI-Profiteur im Depot 2030 eine unterschätze Aktie die CPUs und auch GPUs für die Künstliche Intelligenz liefert und nun den Rückenwind laut CEO schon „spürt.“
Nach Nvidia: Neue Chancen
Teilgewinnmitnahmen sind nach hohen Gewinnen immer sinnvoll. Wir haben im Depot 2030 noch drei der im Dezember gekauften zehn Nvidia-Papiere und raten nun auf KI- und Supercomputer-Profiteure und Nachzügler zu setzen. Mehr dazu lesen Sie hier in der neuen Freitag-Ausgabe des HSR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.