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Wie Bill Gates seinen Erfolg nach Microsoft immer weiter ausbaut

Wie Bill Gates seinen Erfolg nach Microsoft immer weiter ausbaut
Foto: pa/ dpa/ Annette Riedl
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Martin Mrowka 01.03.2025 Martin Mrowka

Mit Microsoft schuf er die erste echte "Software-Fabrik", prägte damit ein Geschäftsmodell, das zur Blaupause für unzählige Technologie-Unternehmen wurde. In den 90er-Jahren von der Tech-Branche gehasst, widmet sich Bill Gates heute vor allem wohltätigen Projekten. Die Käufe seines Milliarden-schweren Trusts werden wie die von Warren Buffett genau beäugt.

In diesem Jahr wird Bill Gates 70 Jahre alt. Als 20-Jähriger gründete er zusammen mit Paul Allen in der US-Westküsten-Metropole Seattle den heutigen IT-Riesen Microsoft. Sein Studium an der Elite-Universität Harvard hatte er abgebrochen – ein Schritt, den er nun bereut. Doch er gilt auch heute noch als einer der reichsten Menschen der Welt. Mit einem geschätzten Vermögen von 108 Milliarden Dollar rangiert er laut Statista aktuell unter den Top 20.

Bill Gates widmet sich mittlerweile vor allem wohltätigen Aufgaben. Im Oktober 2006 gründeten die ursprünglichen Treuhänder Bill Gates, Melinda French Gates und Warren Buffett eine Struktur mit zwei Körperschaften: die Bill & Melinda Gates Foundation (Stiftung) und den Bill & Melinda Gates Foundation Trust. Bei beiden Einrichtungen handelt es sich um steuerbefreite private Stiftungen.

Die Namen wurden kürzlich in "Gates Foundation“ und "Gates Foundation Trust" geändert, nachdem sich Bill 2021 von seiner Ehefrau Melinda getrennt hat und sie aus der Struktur ausgeschieden ist. Die Gates Stiftung zählt zu den weltweit wichtigsten Gebern im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Entwicklungszusammenarbeit. Die Foundation erforscht Krankheiten wie Aids, fördert Bildungsprojekte weltweit und unterstützt Ernährungsprogramme. In den USA unterstützt die Stiftung Programme im Bereich Bildung, fördert Strategien und Programme, die einkommensschwachen Familien helfen.

Die Stiftung verwaltet das von Bill Gates, Melinda French Gates und Warren Buffett gespendete Anlagevermögen. Ende 2023 wurden darin laut Bilanz über 77 Milliarden Dollar verwaltet. Die Hauptaufgabe des Trusts besteht darin, das Anlagevermögen zu verwalten und die Erträge nach Bedarf an die Stiftung zu übertragen, um die wohltätigen Ziele der Stiftung zu erreichen. Bill Gates ist ihr Treuhänder.

Gates steuert die Investments zwar nicht selbst, dürfte aber in die Entscheidungen mit eingebunden sein. Der Geschäftsführer der Gates-Stiftung, Mark Suzman, schrieb bereits 2023 in einem offenen Brief: "Weder sie [die Milliardäre] noch ich noch der Rest unseres Kuratoriums bestimmen die Agenda der Welt; als Stiftung reagieren wir auf sie. Wir lassen uns von den Zielen für nachhaltige Entwicklung leiten."

Zuletzt gab es nur wenig Veränderungen im Trust-Portfolio. Am auffälligsten: Laut der neuesten 13F-Filings (alle Details von Golo Kirchhoff und Steffen Härtlein hier) hat die Gates Foundation im vergangenen Quartal 334.900 McDonald’s-Aktien im Wert von über 97 Millionen Dollar erworben – ein ganz neues Investment für den Milliarden-schweren Fonds (DER AKTIONÄR berichtete).

McDonalds-Filiale
GettyImages-521738878/ Bernd-Obermann
McDonalds-Filiale

Grund? Der Fast-Food-Riese überzeugt mit stabilen Erträgen, einer globalen Marktpräsenz und regelmäßigen Dividenden-Zahlungen – Eigenschaften, die gerade in unsicheren Marktphasen besonders attraktiv sind. Mit dieser Entscheidung setzt Bill Gates auf ein bewährtes Geschäftsmodell, das auch in Krisenzeiten Kunden anzieht.

Bereits seit 2021 ist der Gates-Trust auch bei Deere & Company engagiert. Mittlerweile hält man 3,5 Millionen Aktien am Landmaschinen-Konzern, ist damit die sechstgrößte Beteiligung des Fonds.

Größte Position im Portfolio ist wenig überraschend Microsoft. Trotz eines Verkaufs von 500.000 Aktien im Q4 hält der Trust noch immer 28,5 Millionen Anteile des Tech-Giganten. Diese sind fast zwölf Milliarden US-Dollar wert – das entsprach 28,5 Prozent des gesamten Stiftungsportfolios.

Darüber hinaus trägt das Aktienportfolio der Stiftung stark die Handschrift des langjährigem Freund der Gates-Familie Warren Buffett. Die Aktienposition von Berkshire Hathaway wurde zwar im vierten Quartal 2024 etwas reduziert, nimmt aber mit einem Anteil von gut 21 Prozent weiterhin den zweiten Platz im Portfolio ein.

Auf dem dritten Platz folgt Waste Management, das größte rein auf Abfallwirtschaft spezialisierte Privatunternehmen in den USA. Der Konzern profitiert von langfristigen Wachstumstrends in der nachhaltigen Wirtschaft, insbesondere durch steigende Anforderungen an umweltfreundliche Entsorgungslösungen und Recycling-Technologien. Die Gates Foundation hält gut 32,2 Millionen Aktien in einem Gesamtwert von rund 6,5 Milliarden US-Dollar – das sind knapp 15,5 Prozent des Gesamtdepots.

Die Gates Foundation ist mit ihrer konsequenten Strategie erfolgreich. Sie investiert nicht kurzfristig, sondern setzt auf Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und hoher Widerstandsfähigkeit. Man setzt mit Microsoft weiterhin auf die technologische Dominanz. Mit KI, Cloud-Diensten und Software-Wachstum bleibt der Konzern langfristig ein Marktführer. 

Eine solide Diversifikation erfolgt durch Berkshire Hathaway, das durch seine Beteiligungen in verschiedenen Sektoren wirtschaftliche Stabilität bietet. Und mit Waste Management setzt die Gates Foundation auf nachhaltige Infrastruktur, profitiert von regulatorischen Vorgaben und langfristigen Trends in Umwelttechnologien. 

Die Gates-Stiftung verzichtet im Kern-Portfolio völlig auf spekulative Aktien. Es gibt keine riskanten KI-Startups, keine Kryptowährungs-Unternehmen und keine High-Growth-Aktien mit volatilen Kursentwicklungen

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Buch "Masters of Scale"
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