Nel hat sich in den letzten Jahren durch Zukäufe im zukunftsträchtigen Markt für Wasserstoff-Technologien stark positioniert. Zu den wichtigsten Akquisitionen zählen der US-Elektrolyseur-Spezialist Proton OnSite und der H2-Tankstellen-Fertiger H2 Logic. In diesem Zusammenhang sei auch der angekündigte Zukauf von RotoBoost im August 2015 zu nennen. Doch nach der Übernahme ist es ruhig um eine spannende Elektrolyseur-Technologie geworden – dem RotoLyzer. DER AKTIONÄR hat mit dem Nel-CEO Jon André Løkke über die jüngsten technologischen Fortschritte gesprochen.
Die Elektrolyseur-Revolution?
Der RotoLyzer, ein spezieller Elektrolyseur, trumpft mit seiner kompakten Größe auf (passt auf eine Europalette) und ist laut der etwas in die Jahre gekommenen Präsentation ideal für die Gewinnung von grünem Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien.
Bilder vom Rotolyzer, Quelle: RotoBoost
Starke Pipeline
Auf die Frage, wie es um die Entwicklungen der nächsten Elektrolyseur-Generationen steht und wie der aktuelle Stand beim RotoLyzer ist, antwortete CEO Løkke: "Wir entwickeln und verbessern die Technologie ständig weiter. Ich möchte dies in zwei Kategorien einteilen: Die eine ist die Verbesserung der bereits vorhandenen Basistechnologie, die die Technologie effizienter, flexibler und kostengünstiger macht. Diese Arbeit wird ständig fortgesetzt", so der Nel-Vorstandsvorsitzende. "Die andere Kategorie ist die schrittweise Veränderung, um unsere Technologie auf den nächsten Level zu bringen."
"Ja, wir machen Fortschritte beim RotoLyzer. Aber vergessen Sie nicht, dass wir auch an anderen interessanten Technologien arbeiten", so Løkke weiter. "Wie zum Beispiel die Aktivitäten mit Yara im Zusammenhang mit einer Ammoniakproduktion mit Elektrolyseuren und wir entwickeln auch interessante Technologien im Bereich der PEM-Elektrolyseure. Wir haben sogar eine PEM-Technologie, die Wasserstoff mit 350 bar Druck auf Basis der elektrochemischen Verdichtung liefern kann." Mehr zum Projekt mit Yara lesen Sie hier.
Løkke muss liefern
Nel hat ein breites Portfolio an Wasserstoff-Technologien. Nun muss das Management rund um CEO Jon André Løkke die PS auf die Straße bringen und Aufträge eintüten. Denn in der Bewertung von derzeit rund 670 Millionen Euro stecken jede Menge Vorschusslorbeeren. Investierte Anleger bleiben an Bord.