2020 war das Jahr der grünen Aktien. Doch aktuell setzt in einigen Sektoren nach dem Wahlsieg von Joe Biden eine Art „Sell-on-good-news“ ein. Dabei sind die Voraussetzungen für Solar- oder Windfirmen gut wie lange nicht, wie der Pionier für nachhaltiges Investieren, Alfred Platow, im Gespräch mit uns skizziert. So hatte der US-Präsident im Wahlkampf bereits angekündigt, den Fokus der USA wieder neu auszurichten. Es ist geplant, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto Null zu senken. Die Zahl der öffentlichen Ladestationen soll auf etwa 500.000 bis ins Jahr 2030 erhöht werden. Ebenfalls dürften bis zum Jahr 2030 alle etwa 500.000 Schulbusse CO2 neutral fahren. Etwa vier Millionen alte Häuser sollen energetisch saniert sowie rund 1,5 Millionen Häuser energieeffizient neu gebaut werden.
Platow: „Konkret plant Joe Biden Investitionen von etwa 2.000 Milliarden US-Dollar in den ersten vier Jahren seiner Amtszeit in Klimaschutzprojekte und eine nachhaltige Infrastruktur zu investieren.“ Zum Vergleich: Die gesamte US-Wirtschaftsleistung betrug im Jahr 2019 etwas mehr als 20 Billionen US-Dollar.“
Fahrradbauer im Aufwind
Was sind neue Trends? Platow zufolge das Investmentthema nachhaltige Mobilität und damit einhergehend Transportunternehmen, Logistiker, Fahrradbauer oder Zulieferer der E-Mobilität. „Energieeffizienz ist und bleibt ein wichtiges Thema. Intelligente und stromsparende Computerchips und Elektronikhersteller im Bereich Smart Home sowie der smarten Infrastruktur sind die Treiber.“
Wasserstoff: „Enttäuschungspotential hoch“
Wie geht es im Wasserstoff-Sektor weiter? „Die Hoffnung liegt auf einer „zweiten Welle“ und einem Durchbruch der Wasserstofftechnologie, darauf, dass diese endlich aus der Abteilung Forschung & Entwicklung in die Freiheit entlassen wird. Es könnte diesmal wirklich klappen, dass sich vermehrt mehr große Unternehmen aktiv betätigen.“ Aber: „Stockpicking ist Trumpf – eine genaue Analyse ist hierbei wichtiger denn je. Generell lässt sich sagen, dass es sich bei den Pure-Play-Unternehmen aus diesem Segment vor allem um kleinere Unternehmen handelt, welche sich noch viele Jahre in der Verlustzone bewegen werden. Angesichts der hohen Bewertungen (Umsatz vs. Marktwert) ist das Enttäuschungspotenzial enorm und kann für Anleger mitunter sehr schmerzhaft sein.“
Namentlich aus den grünen Investments des Fonds Ökoworld Klima herausgestellt hat Platow das Solar-Glasunternehmen Xinyi Solar, den Wechselrichterhersteller Enphase, der Solarmodulhersteller Sunpower und den E-Auto-Batteriehersteller Samsung SDI.
Doch welche Aktien würde er bis zum Jahr 2030 blind kaufen und liegen lassen? „Keine. Wir sind aktiver Fondsmanager, Trendscout und Stockpicker und eine solche Vorgehensweise wäre uns fremd.“
„Die Zukunft ist grün“
Auch wenn ein „herausforderndes Geschäftsjahr vor uns liegt“ ist sich Platow sicher: „Im Sinne unserer Kinder haben wir keine andere Wahl, als fürsorglich, bewahrend und mit Intelligenz auf die Ereignisse eines sich abzeichnenden, rasanten Klimawandels zu reagieren. Die Zukunft ist grün.“
Hinweis: Enphase und Samsung SDI sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR Hot Stock Report. 2020 hat das aktiv gemanagte Depot 2030 dank Investments in Titel wie Plug Power, Verbio und Xiaomi rund 100 Prozent zugelegt. Gerade startet eine Depot-Value-Offensive: Einfach hier freischalten und ab sofort alle Transaktionen frühzeitig per SMS und Mail erhalten.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Autor Florian Söllner ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Ökoworld.