Der Tropensturm „Harvey“ hinterlässt im Süden der USA eine Schneise der Verwüstung. Betroffen sind vor allem Texas und Louisiana. Auch an der Börse sorgt „Harvey“ für Unruhe: Die Aktien der Munich Re gerieten gestern unter Druck, da Anleger Milliardenkosten auf den Konzern zukommen sehen.
Sarah DeWitt, Analystin bei JPMorgan, rechnet mit möglichen Verlusten für die US-Branche von zehn bis 20 Milliarden Dollar. Sie schreibt in einer Studie, dass das etwas weniger sei als die Gewinne der Rückversicherer in einem Quartal. Allerdings sei es noch recht früh, um das Ausmaß der Schäden genau abschätzen zu können.
Den Rückversicherern kommt zugute, dass es bisher im laufenden Jahr wenig Naturkatastrophen gab. Zudem deutet sich an, dass der Großteil der Schäden durch Überschwemmungen entstanden ist. Gegen derartige Verwüstungen sind die meisten Amerikaner nicht versichert. Außerdem trägt die Schäden in der Regel ein staatliches Versicherungsprogramm und nicht der Privatsektor. Air Worldwide, ein Softwareanbieter für Risikomodelle bei Naturkatastrophen, rechnet mit durch die Sturmflut verursachten Schäden zwischen 1,2 und 2,3 Milliarden Dollar. Die Munich Re selbst erwartet, dass „Harvey“ Schäden herbeiführt, die deutlich unter den 2005 durch „Katrina“ und 2012 durch „Sandy“ verursachten Kosten liegen werden. Damals wurden Zahlungen von 75 beziehungsweise 30 Milliarden Dollar bei den Versicherern fällig.
Dabeibleiben
Das ganze Ausmaß der Schäden, die „Harvey“ verursacht hat, lässt sich noch nicht abschätzen. Denn der Tropensturm dauert unvermindert an. Anleger sollten jedoch ruhig bleiben und nicht in Panik verfallen.
Die nächsten Unterstützungen bei der Aktie der Munich Re liegen bei 171,40 und 170,00 Euro. Investierte Anleger bleiben an Bord. Von einem Neueinstieg ist abzusehen.