Einmal mehr finden sich die Aktien von HelloFresh, Zalando, Home 24 und Westwing ganz oben in den Gewinnerlisten an den Börsen wieder. Window-Dressing ist dabei nur ein Grund für die starke Performance der deutschen E-Commerce-Titel. Ein anderer sorgt bei vielen für Kopfzerbrechen, spielt den genannten aber zunehmend in die Karten.
Sie gelten als die großen Corona-Pandemie-Profiteure: Unternehmen, die ihr Geld online machen. E-Commerce erlebt seit dem Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 ein starkes Wachstum. Die Aktien von Firmen wie HelloFresh (seit dem 31. März 2020 fester Bestandteil des AKTIONÄR-Depots und dort inzwischen mit mehr als 100 Prozent im Plus), Zalando und Home 24 haben binnen weniger Monate deutlich an Wert hinzugewonnen und ihre Benchmark weit hinter sich gelassen.
Vor dem Jahreswechsel im Turbo-Modus
Kurz vor dem Jahreswechsel steigen die Kurse nochmals dynamischer als ohnehin schon. Dabei spielt zum einen das Phänomen des Window Dressing eine Rolle. Fondsmanager und Vermögensverwalter buchen Positionen in ihre Portfolios ein, um ihren Kunden gegenüber darstellen zu können, die großen Gewinner des Jahres nicht verpasst zu haben. Ein anderer Grund: Marktteilnehmer erwarten eine Fortsetzung der Rallye auch im neuen Jahr.
Keine Lockerungen im Januar
Denn: Der Lockdown dürfte über den 10. Januar 2021 hinaus andauern. Dafür sprechen neueste Einlässe aus den Bundesländern. Eine Woche vor der nächsten Bund-Länder-Runde zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie mehren sich die Stimmen für eine Verlängerung des geltenden Lockdowns. Auf die Frage, ob er Anlass sehe, Schülern, Eltern oder Geschäftsinhabern Hoffnungen auf ein Ende des Lockdowns ab 10. Januar zu machen, antwortete Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf: "Wir müssen ehrlich und realistisch bleiben. Diese Hoffnung kann niemand seriös wecken." Ähnliche Signale kamen von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD), derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder.
Je länger der Lockdown andauert, desto besser entwickeln sich tendenziell die Geschäfte bei den genannten Unternehmen. HelloFresh als Depot-Mitglied im AKTIONÄR-Depot bleibt dabei weiterhin einer der Favoriten der Redaktion. Bei Zalando erwartet AKTIONÄR-Experte Andreas Deutsch dreistellige Kurse – Gewinne laufen lassen lautet auch hier das Credo. Westwing notiert ausgehend von der Empfehlung im Juli nun 140 Prozent im Plus. Auch hier gilt: Gewinne laufen lassen.
Mit Material von dpa-AFX