Der Unterhaltungskonzern Walt Disney hat mit seinen Zahlen für das zweite Quartal die Erwartungen der Börse übertroffen. Eine Herausforderung bleibt ESPN. Die Aktie ist hochinteressant.
Disney hat im zweiten Quartal den Umsatz um neun Prozent auf 14,15 Milliarden Dollar gesteigert. Erwartet worden waren 14,13 Milliarden Dollar. Der Gewinn kletterte um 23 Prozent 2,9 Milliarden Dollar oder 1,84 Dollar je Aktie. Hier hatten die Wall-Street-Analysten mit 1,70 Dollar gerechnet.
Besonders gut lief es für Disney in der Sparte Studio Entertainment – dank Black Panther. Der Streifen um den schwarzen Superhelden spielte über 1,4 Milliarden Dollar ein und zählt damit zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Studio Entertainment wuchs beim Umsatz um 21 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar und beim operativen Gewinn um 29 Prozent auf 847 Millionen Dollar.
Sehr gut unterwegs waren auch die Themenparks. Die Sparte wuchs beim Umsatz im zweiten Quartal um 13 Prozent auf 4,88 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn kletterte um 27 Prozent auf 954 Millionen Dollar.
Problematisch bleibt die Situation bei ESPN, der Sportsender verliert weiter Abonnenten. Die komplette Sparte Media Networks, zu der ESPN gehört, wuchs bei den Erlösen nur um drei Prozent, das operative Ergebnis ging um sechs Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar zurück.
Kampf um Fox
Konzernchef Bob Iger zeigte sich zufrieden mit der Bilanz. Disney bleibe in der Lage, deutliches Wachstum für die Anleger zu liefern. Der CEO glaubt weiter an ein Zustandekommen des Deals mit Fox. Disney und Fox hatten sich vor einigen Monaten geeinigt, dass Disney bedeutende Fox-Assets für 52 Milliarden Dollar kaufen darf. Nun bereitet offenbar Comcast ein Gegenangebot vor – für 60 Milliarden Dollar.
Aktie reif für die Aufholjagd
Disney hat zwar mit der App ESPN+ eine Lösung für den Kundenschwund bei ESPN parat, doch hier ist Geduld gefragt. Wichtig ist, dass der Content von ESPN top ist – und das ist er. Um die Sparte Studio Entertainment wird man sich auch in den kommenden Monaten keine Sorgen machen müssen: Filme wie Avengers und Solo sollten Umsatz und Gewinn weiter treiben. Da die Konjunktur top läuft und die Amerikaner durch die Steuerreform mehr Geld haben, sollte es auch für die Themenparks weiter bestens laufen. Ergo: Disney bleibt eine überaus attraktive Langfrist-Anlage.