Der US-Unterhaltungsriese hat mit seiner Bilanz für das dritte Quartal die Erwartungen des Marktes verfehlt. Viel wichtiger: Disney macht nun mächtig Dampf gegen die Konkurrenz.
Walt Disney hat im dritten Quartal 2,37 Milliarden Dollar oder 1,58 Dollar je Aktie verdient und damit mehr als erwartet (1,55 Dollar). Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Konzern einen Gewinn von 2,60 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,62 Dollar je Aktie erzielt.
Beim Umsatz verfehlte Disney aber die Erwartungen: Statt der erwarteten 14,46 Milliarden erlöste Disney lediglich 14,24 Milliarden Dollar.
Problematisch war einmal mehr die Situation im Bereich Cable Networks, zu dem der Sportsender ESPN gehört. Hier fiel der Umsatz um drei Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Die Sparte leidet seit mehreren Quartalen unter zurückgehenden Abozahlen und hohen Kosten für die Übertragungsrechte von Sportevents.
Die Aktie knickte nachbörslich ein, aber der Schreck über den Umgangsrückgang dürfte nicht lange vorhalten. Disney gibt nämlich richtig Gas in Sachen Online. CEO Bob Iger will über seinen Sender ESPN im kommenden Jahr einen Streamingdienst anbieten. 2019 will Iger einen eigenen Streamingdienst unter der Marke Disney starten. Dafür hat Disney die Mehrheit am Streamingunternehmen Bamtech übernommen.
Ab 2019 will Iger keine Neuveröffentlichungen mehr an Netflix liefern, was ein herber Schlag für die Online-Videothek ist. Netflix ist auf externen Content angewiesen, folglich knickte die Aktie ein.
Kaufchance
Es kommt jetzt, wie es DER AKTIONÄR schon vor Monaten prognostiziert hat: Disney baut seine eigenen Kanäle auf, um seinen hochwertigen Content an die User zu bringen. Das macht den Konzern hochflexibel – und belastet stark die Konkurrenz. Die aktuelle Kursdelle bedeutet eine Kaufchance für langfristig orientierte Anleger.