Wenn Content König ist, dann ist Walt Disney Kaiser. Der Medienkonzern punktet auch 2018 mit jeder Menge Blockbuster. Die Pipeline ist zum Bersten voll. Das Problem mit ESPN könnte der Konzern bald in die Finger bekommen.
Disney bleibt die Macht in den Kinos. Das Erfolgsrezept des Konzerns: Vielseitigkeit. Disney setzt unter anderem auf die Superhelden aus dem Marvel-Imperium, auf neue Figuren wie Elsa aus „Frozen“ und auf Neuverfilmungen von Kult-Klassikern wie „Dschungelbuch“. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Remakes beim Publikum gut ankommen. Der Vorteil des Recyclings: Story und Figuren sind schon da und müssen nicht erst für teures Geld entwickelt werden.
In den kommenden Jahren wird Disney mehrere beliebte Klassiker neu verfilmen: unter anderem "Der König der Löwen" und "Aladdin“. Auch „Dumbo, der fliegende Elefant“ kommt neu in die Kinos. Das Ursprungswerk wurde beim Filmfestival von Cannes von 1947 als bester Zeichentrickfilm ausgezeichnet.
In diesem Jahr können sich Filmfans auf „Star Wars: Episode VIII“ freuen. Der Film startet im Dezember und wird aller Voraussicht nach mehr als eine Milliarde Dollar einspielen.
Auch mit Sport kann man viel Geld verdienen
Im Gegenteil zum Filmgeschäft ist die Entwicklung des Disney-Sportsenders ESPN nach wie vor problematisch. Die Zahl der Abonnenten ist seit Jahren rückläufig. Disney-CEO Bob Iger hat mit der Beteiligung am Streaming-Dienst Bamtech klar gemacht, dass er die Zukunft von ESPN im Netz sieht. Der Zuschauer von heute will schauen, wann und wo es ihm gefällt. Und auf das Abomodell in den USA, wo gleich mehrere Sender abonniert werden müssen, haben immer weniger Menschen Lust.
Dass die Lust auf Sportevents generell ungebrochen ist, zeigt der Hype um den Boxkampf zwischen Weltmeister Floyd Mayweather und MMA-Fighter Conor McGregor. CBS überträgt den Kampf und verlangt dafür 89,95 Dollar für ein einfaches Ticket. Wer HD-Qualität möchte, muss 99,95 Dollar bezahlen.
Auch der Einstieg von Eurosport in die Bundesligaübertragung ist ein Beispiel dafür, welches Potenzial die Medienkonzerne in hochwertigem Sportcontent sehen – und zwar zurecht.
Aktie bleibt ein Kauf
Die Disney-Aktie kommt derzeit auf ein 2018er-KGV von 15,7, was sowohl im Peer-Group-Vergleich als auch im historischen Vergleich (das KGV seit 1977 liegt bei 21) günstig ist. Die Aktie hat in den vergangenen 40 Jahren inklusive Dividenden 21.000 Prozent zugelegt, womit das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht ist, zumal bei Disney noch ein Schuss Übernahmefantasie hinzukommt. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Kaufempfehlung für den Titel.