Nach einem Presseartikel über einen Kartellverdacht bei deutschen Autobauern steht die gesamte Branche unter Generalverdacht. Alle im DAX notierten Autowerte brechen massiv ein. VW ist aktuell der Top-Verlierer mit 4,5 Prozent.
Die deutsche Autoindustrie hat sich seit den Neunzigerjahren in geheimen Arbeitskreisen über die Technik, Kosten, Zulieferer und sogar über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge abgesprochen, schreibt Der Spiegel auf seiner Online-Seite. Mehr dazu hier. Die Wirkung auf die Aktien von Daimler, BMW und VW ließ nicht lange auf sich warten. Die Autowerte bilden die Schlusslichter im DAX.
Bei VW rückt nun die Unterstützung bei 130 Euro als mögliche nächste Zielmarke ins Visier. Der GD200 verläuft aktuell bei 134,17 Euro und könnte angesichts der Negativnachrichten bald unter Beschuss stehen.
Bei Daimler ist bereits ein Verkaufssignal intakt, mit dem Bruch des GD200 Ende Mai. Nach kurzem Aufbäumen konnte sich Daimler allerdings nicht mehr besser als der DAX entwickeln und dynamisiert mit dem heutigen Abverkauf den Abwärtstrend noch einmal.
Ähnlich sieht es bei BMW aus, die ihren GD200 bereits ebenso nach unten durchbrochen hat. Bei 80,50 Euro herrschte zuletzt etwas Kaufinteresse, allerdings steht zu befürchten, dass auch BMW den Abwärtstrend fortsetzen wird.
Milliardenproblem für alle
Sollten sich die Spekulationen als richtig erweisen, dürfte auf die Branche Milliardenzahlungen zukommen, vom Imageschaden gar nicht zu sprechen. Unter dem Strich sind Autoaktien derzeit ohnehin unterzugewichten. Insofern sollten Anleger vorerst die Finger von BMW, Daimler und VW lassen.