Die Aktie des kalifornischen E-Auto-Herstellers Rivian ist am vergangenen Freitag gut 24 Prozent fester aus dem US-Handel gegangen. Grund für diese starken Kursgewinne waren starke Auslieferungszahlen. VW hatte als zweitgrößter Aktionär zuletzt aufgestockt und damit den richtigen Riecher bewiesen.
Rivian Automotive, ein auf Elektrofahrzeuge spezialisiertes Startup, meldete für das vierte Quartal 2024 insgesamt 14.183 Fahrzeugauslieferungen. Damit erreichte das Unternehmen seine zweithöchstes Quartalsergebnis seit der Markteinführung seines ersten E-Fahrzeugs im vierten Quartal 2021.
Das bisherige Rekordquartal war das dritte Quartal 2023 mit über 15.000 ausgelieferten Fahrzeugen. Mit dem Überschreiten der Marke von 14.000 Einheiten im letzten Quartal unterstreicht Rivian sein anhaltendes Wachstum trotz bisheriger Verluste. Ob dieser Anstieg die Verluste im vierten Quartal verringert, bleibt jedoch abzuwarten. Genaue Zahlen werden am 20. Februar nach Börsenschluss veröffentlicht. Rivian hatte zuvor angekündigt, im vierten Quartal erstmals einen Bruttogewinn erzielen zu wollen.
Für das Jahr 2024 erreichte Rivian 51.579 Auslieferungen und lag damit im prognostizierten Bereich von 50.500 bis 52.000. Das Unternehmen berichtete zudem, dass es nicht länger durch Komponentenengpässe in der Produktion eingeschränkt sei.
Derzeit bietet Rivian mit dem R1T-Truck und dem R1S-SUV zwei Premium-EV-Modelle an, die bei rund 70.000 US-Dollar starten. Um seinen adressierbaren Markt zu erweitern, plant Rivian die Einführung des R2-SUVs, das mit einem Einstiegspreis von etwa 45.000 US-Dollar in direkter Konkurrenz zu Teslas Model Y stehen wird. Die Produktion des R2 soll Anfang 2026 beginnen.
Darüber hinaus plant Rivian, nach dem R2 ein weiteres Modell, den R3-Crossover, auf den Markt zu bringen. Dieses Fahrzeug soll günstiger als das R2-SUV sein. Ob es jedoch preislich unter Teslas Model 3 liegt, bleibt offen.
Die Rivian-Aktie schloss am Freitag mit einem Plus von 24,5 Prozent bei 16,49 Dollar. Das Chartbild hat sich dadurch deutlich aufgehellt und ein Golden Cross steht kurz bevor. Das nächste Etappenziel dürfte das Zurückerobern der 20-Dollar-Marke sein.
Für VW sind das gute News. Der angeschlagenen Wolfsburger Autobauer ist mit 8,2 Prozent an Rivian beteiligt und damit zweitgrößter Aktionär nach Amazon mit 15,6 Prozent der ausstehenden Aktien. Im Oktober vergangenen Jahres wurde bekannt, dass VW aufgestockt hatte.
Die Zahlen waren gut, aber der Weg ist noch weit. Denn nach wie vor verbrennt Rivian viel Geld. Die Aktie ist daher nur etwas für spekulative Anleger.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..