Im VW-Skandal hat Bundesverbraucherschutzminister Heiko Maas den Autobauer aufgefordert, seine geschädigten Kunden in Deutschland und den USA gleich zu behandeln. "Ich bin optimistisch, dass es bei VW kein Gefälle zwischen amerikanischen und deutschen Kunden geben wird", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). In den USA hatten VW-Kunden, deren Dieselfahrzeuge von dem Skandal um manipulierte Abgaswerte betroffen sind, Gutscheine im Wert von bis zu 1.000 Dollar erhalten.
Verschiedene Maßnahmenpakete im Fokus
VW-Markenchef Herbert Diess hatte der Deutschen Presse-Agentur kürzlich gesagt, es werde "für jeden Markt ein individuelles Maßnahmenpaket geben" und "speziell zugeschnittene Lösungen". Es sei aber noch zu früh, um über Details zu sprechen.
Die Bundesregierung werde "darauf hinwirken, dass VW die bestehenden Ansprüche von Fahrzeuginhabern erfüllt", sagte Maas. Er betonte: "Es wäre ein wichtiges Signal, auch um verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen, wenn VW die Rechte auf Gewährleistungen von Verbrauchern nicht allein mit dem Argument ad acta legt, es seien Fristen verstrichen." Die Krise sei auch eine Chance, den Dax-Konzern zu modernisieren.
Daimler und Peugeot vorziehen
Es bleibt dabei: Zwar sieht es derzeit danach aus, als könne die VW-Aktie einen Boden ausbilden, zumindest hat der große Abgabedruck in denletzten Tagen nachgelassen, was bleibt ist die jedoch Unsicherheit rund um die Höhe des Schadens des ganzen Abgas-Skandals. Werden es unter dem Strich 20, 30 oder 40 Milliarden Euro werden, die VW dafür auf den Tisch legen muss? Die Börse hasst nichts mehr als Unsicherheit. Aufgrund dessen favorisiert DER AKTIONÄR im Autosektor nach wie vor die Papiere von Daimler und Peugeot.
(Mit Material von dpa-AFX).