Die Lufthansa-Aktie war am Montag zunächst auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014 gefallen. Im weiteren Tagesverlauf konnte sich der Kurs aber leicht erholen und das jüngste Zwischentief bei 11,40 Euro zurückerobern. Am Dienstag könnte sich dieser Stabilisierungsversuch fortsetzen, denn die Kabinengewerkschaft Ufo verzichtet vorerst auf einen weiteren Streik.
Wie Ufo-Chef Nicoley Baublies in der Nacht der Deutschen Presse-Agentur sagte, werde die Gewerkschaft nun in weitere Gespräche mit dem Management und auch dem Konzernvorstand eintreten, "um zu gucken, wie wir das Ganze vertieft kriegen". Wenn dies nicht erfolgreich verlaufe, "das wird sich Mitte Juli zeigen, dann kann es danach auch tatsächlich wieder zu Arbeitskämpfen kommen".
Verbessertes Angebot
Die Lufthansa und Ufo hatten am Montag intensive Sondierungsgespräche bestätigt, um zu einer neuen Verhandlungsgrundlage zu kommen. Die Lufthansa habe ein "deutlich verbessertes Angebot abgegeben", sagte Baublies der dpa. "Wir müssen jetzt dann in den Verhandlungen in den nächsten Wochen gucken, ob es dann wirklich auch so weit trägt, dass etwas unterschrieben werden kann, was tatsächlich ein Tarifvertrag ist, der dauerhaft die Streiks abwendet." Zu den konkreten Inhalten will sich Ufo am Dienstagmittag äußern.
Technisch betrachtet ist die Lufthansa-Aktie stark angeschlagen. Sollte das jüngste Bewegungstief bei 11,40 Euro nicht verteidigt werden, dürfte die Aktie zügig in Richtung Mehrjahrestief bei 10,69 Euro fallen. Andererseits besteht nach den jüngsten Verhandlungen die Chance auf eine Erholung. Wichtig wäre kurzfristig der Sprung über die 12-Euro-Marke.
Stopp beachten!
Die Lufthansa-Aktie ist günstig bewertet. Auf die Fundamentaldaten werden die Anleger aber erst dann schauen, wenn alle Streiks vom Tisch sind. Investierte Anleger sichern sich mit einem Stopp bei 10,40 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)