Sie bilden eine auf den ersten Blick eigentümliche Allianz: RWE, BP Europa, Open Grid Europe, Thyssengas, Vonovia und Thyssenkrupp wollen in Puncto Wasserstoff gemeinsame Sache machen. Ihr erklärtes Ziel: Sie wollen das Ruhrgebiet zu einer nationalen Modellregion für Wasserstoff machen. Ihr Engagement könnte dazu führen, dass das Thema Wasserstoff weiter an Bedeutung gewinnt.
Unternehmen der Energiewirtschaft, der Stahlindustrie und der Wohnungswirtschaft wollen das Ruhrgebiet zu einer nationalen Modellregion für Wasserstoff machen. Durch die in der Region gemachten Erfahrungen etwa in den Sektoren Industrie und Verkehr solle der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in ganz Deutschland an Tempo gewinnen, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier unter dem Slogan "Wenn, dann hier". Unterzeichnet wurde es unter anderem von RWE , BP Europa, Open Grid Europe, Thyssengas, Vonovia und Thyssenkrupp.
Förderung erwünscht
Bund und Land NRW werden in dem Papier aufgefordert, die Pläne zu unterstützen. So solle etwa der Bund kurzfristig ein Modell zur Risikoabsicherung beim Netzausbau erarbeiten, um den Netzbetreibern die Vorfinanzierung von Investitionen in das Wasserstoffnetz zu ermöglichen.
Für das Ruhrgebiet als Modellregion sprechen aus Sicht der Unternehmen und der kommunalen Wasserstoff-Koordinierungsstelle "Hydrogen Metropole Ruhr" (HyMR) unter anderem ein besonders großes CO2-Einsparpotenzial und hohe Beschäftigungspotenziale.
Die Firmen verwiesen unter anderem auf die dichte Gasinfrastruktur. "Diese ist in großen Teilen doppelsträngig vorhanden und kann so ohne Gefährdung der Erdgasversorgung zeitnah auf Wasserstoff umgestellt werden." Die geografische Lage mache einen schnellen Rollout der Technologie über die Region hinaus möglich. So stünden neben dem Hafendreieck Duisburg, Rotterdam, Antwerpen auch diverse mittelgroße Binnenhäfen wie Wesel, Dortmund und Hamm zur Verfügung.
Wasserstoff rückt wieder stärker in den Fokus der Anleger. Aktien wie Plug Power und Ballard Power haben in den vergangenen Tagen mit großen Kursbewegungen Aufmerksamkeit auf sich gezogen. ThyssenKrupp steht ebenfalls aufgrund seines Engagements im Fokus. Vonovia als größter Wohnungskonzern ist bemüht sich einen grünen Anstrich zu verpassen. Klar ist: Durch die Kooperation der Firmen wird Wasserstoff auch als Anlagethema nochmals interessanter.
Mit Material von dpa-AFX
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