VW hat mit den Zahlen für 2019 überzeugt. Umsatz und Gewinn liegen über den Erwartungen. Auch der Dividendenvorschlag überzeugt. Die Aktie kann sich deutlich von ihren Tiefs lösen.
Gute Zahlen, guter Ausblick
Mit den Zahlen hat VW die Erwartungen übertroffen. Auch der Ausblick stimmt: Der Umsatz soll 2020 um bis zu 4 Prozent über Vorjahr liegen, die operative Umsatzrendite wird zwischen 6,5 und 7,5 Prozent erwartet.
Jedoch: Großes Problem für Volkswagen ist derzeitnicht nur der Technologiewandel. Die Achillesferse für VW stellt derzeit China dar. Im größten Automarkt der Welt erwirtschaftet VW 37 Prozent der Erlöse.
Hinzu kommt: Vorstandschef Herbert Diess hatte bereits vor dem Jahreswechsel gewarnt: "Konjunkturell verdichten sich die Alarmsignale aus China und den USA."
"Schwarzer Schwan"
Barclays-Analystin Dorothee Cresswell stellte in einer Branchenstudie schon Anfang Februar die Frage, ob das Coronavirus ein sogenannter "Schwarzer Schwan" für die Autoindustrie werden könne - also ein unvorhersehbares, sehr seltenes Ereignis mit sehr negativen Auswirkungen. Für die Autokonzerne entstünden bedeutende Risiken für die Gewinne, weil die Produktion vor allem in China beeinträchtigt werde.
Die VW-Aktie ist unter die wichtige 200-Tage-Linie gefallen. Durch die Zahlen hat sich die Aktie am Freitag wieder von den Tiefs gelöst. Dennoch: die Kuh ist noch nicht vom Eis. Gut möglich, dass der Markt nach einer Gegenbewegung noch einmal den Rückwärtsgang einschaltet. Der nächste starke Support für die VW-Aktie liegt bei 137,50 Euro. Hier hat die Aktie mehrmals wieder nach oben gedreht.