Bisher setzten die Volkswagen-Marken beim autonomen Fahren auf verschiedene Chip-Hersteller. Im Hinblick auf die Software-Entwicklung für das selbstständige Fahren, die VW gemeinsam mit Bosch übernimmt, war das problematisch. Jetzt gibt es bei den Wolfsburgern allerdings einen neuen Chip-Partner, der ab 2025 den gesamten Konzern beliefern soll.
Einem Bericht des Handelsblatts zufolge setzt Volkswagen beim automatisierten Fahren in Zukunft auf Chips von Qualcomm. VW-Chef Herbert Diess war für den Deal vergangene Woche für Gespräche am Qualcomm-Hauptsitz in San Diego. Der Vertrag mit dem Chip-Hersteller läuft bis 2031 und soll ein Volumen von circa einer Milliarde Euro haben.
Die Partnerschaft ist für den Autobauer wichtig. VW entwickelt, anders als zum Beispiel Mercedes, die Software für das autonome Fahren in Zusammenarbeit mit Bosch selbst. Um die Software bei allen Marken des Konzerns effektiv einsetzen zu können, ist es wichtig, dass diese bestmöglich mit dem Chip abgestimmt wird. Bisher wurden bei den Fahrzeugen des VW-Konzerns verschiedene Chips eingesetzt, was die Abstimmung erschwerte.
Im Gegensatz zu Mercedes, die sowohl bei der Hardware als auch bei der Software auf Nvidia setzen, erhofft sich VW von der separat entwickelten Software höhere Gewinne und weniger Abhängigkeit. Bei den Schwaben sollen teilweise mehr als 40 Prozent der mit Softwarepaketen generierten Einnahmen an Nvidia gehen. Volkswagen dagegen wird Qualcomm pro Chip bezahlen.
Mit der neu geschlossenen Partnerschaft hat VW eine seiner Baustellen erfolgreich adressiert. Dennoch braucht das Unternehmen einen weiteren Chiplieferanten für das Auto-Betriebssystem. Dieses entwickelt der Autobauer selbst und stieß zuletzt auf Probleme. Allerdings ist VW in Sachen Elektromobilität durchaus gut aufgestellt und der mögliche Börsengang der Tochter-Porsche birgt ebenfalls Potenzial. Im Bereich zwischen 140 Euro und 145 Euro ist das Papier eine Spekulation wert.
Hinweis auf Interessenkonflikte: