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Volkswagen: Piëchs weiterer Sturm im Wasserglas oder, alles läuft doch gut; Börsenwelt Presseschau II

Volkswagen: Piëchs weiterer Sturm im Wasserglas oder, alles läuft doch gut; Börsenwelt Presseschau II
Foto: Börsenmedien AG
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16.04.2015 ‧ Werner Sperber

Die Fachleute des Aktionärsbriefes halten die vorwarnungslose Düpierung von Prof. Dr. Martin Winterkorn als Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Ferdinand Piëch für fragwürdig (laut Duden bedeutet Düpierung Täuschung, Überlistung, Brüskierung, wobei Brüskierung wiederum Herausforderung, Kränkung, Provokation bedeutet). Piëch jagte so auch Bernd Pischetsrieder als Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG und Dr.-Ing. Wendelin Wiedeking als Vorstandsvorsitzenden der damaligen Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG davon. Bei Winterkorn dürfte es Piëch jedoch deutlich schwerer haben, denn die Familie Porsche und die Regierung des Bundeslandes Niedersachsen, als Volkswagen-Aktionär, haben Winterkorn das Vertrauen ausgesprochen. Piëch kritisierte Winterkorn wegen des schlechten Abschneidens auf dem US-Markt sowie der niedrigen Gewinnspanne der Kernmarke VW. Dabei hat Winterkorn die Grundlagen für steigende Margen bis zum Jahr 2017 gelegt. Deshalb verstünden die Fachleute des Aktionärsbriefes die Düpierung Winterkorns zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Alle großen Automobil-Konzerne dürften die Gewinnspannen wegen des schwachen Euro und der stark gesunkenen Rohstoffpreise demnächst außergewöhnlich kräftig erhöhen. Pro Auto sinken damit die Produktionskosten bei der Bayerischen Motoren Werke AG, der Daimler AG und VW um 300 bis 400 Euro. Die Gewinne dürften ab dem nächsten Jahr um 20 bis 30 Prozent steigen. Die Volkswagen AG bleibt in der Branche der Favorit, schließlich kann die Kostenentlastung ab dem nächsten Jahr mehr als eine Milliarde Euro betragen. Der Grund für die verspätete Wirkung der gesunkenen Rohstoffpreise liegt an den mittelfristig laufenden Lieferverträgen. Der Gewinn steigt also, selbst wenn die Zahl der verkauften Autos im schlimmsten Fall nur gleich bleibt.

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