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Volkswagen: Opfer eines riesigen Cyber-Angriffs – aus China?

Volkswagen: Opfer eines riesigen Cyber-Angriffs – aus China?
Foto: multitel/Shutterstock
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Martin Mrowka 20.04.2024 Martin Mrowka

Recherchen des Spiegel und des ZDF-Magazins Frontal zufolge wurde der Volkswagen-Konzern über Jahre hinweg immer wieder von kriminellen Hackern ausgespäht. Die Angreifer kamen wohl aus China und hatten es auf deutsches Know-how zu Motoren und Getrieben abgesehen. Das Thema dürfte den "China Capital Markets Day" und die Messe "Auto China" bewegen.

Der Volkswagen-Konzern ist offenbar über Jahre hnweg Opfer eines riesigen Cyber-Angriffs geworden. Darauf deuten mehr als 40 interne Dokumente hin, die der Spiegel gemeinsam mit ZDF Frontal im Rahmen einer internationalen Kooperation zu chinesischen Spionage-Tätigkeiten in Europa einsehen konnte. 

Mutmaßlich chinesische Staatshacker nahmen demnach die Volkswagen-Gruppe ab 2010 für mehrere Jahre ins Visier. Die IP-Adresse konnte bis nach Peking zurückverfolgt werden. Auch die eingesetzte Spionage-Software und die Methodik der Hacker weisen den Berichten zufolge auf China-Hacker hin. Die chinesische Botschaft in Berlin bestritt auf Anfrage jede Beteiligung.

Der Angriff erfolgte in mehreren Wellen. Den Hackern gelang es offenbar mehrfach, tief in die Netzwerke von Volkswagen einzudringen und geistiges Eigentum zu stehlen. Die Spione hatten es unter anderem auf die Entwicklung von Otto-Motoren und Getrieben abgesehen. Doch auch E-Mobilität stand besonders im Fokus, zeigen die Dokumente. Damit wurde ausgerechnet der Markt ausspioniert, in dem sich deutsche Konzerne besonders gegen chinesische Konkurrenten behaupten müssen.

"Größter Cyberangriff weltweit"

Die Hacker hatten bereits 2010 damit begonnen, die IT-Infrastruktur von VW zu analysieren, um über mögliche Lücken einzudringen. Zwischen 2011 und 2014 flossen dann mehrfach Daten ab, wie die internen Unterlagen zeigen. Insgesamt sollen 19.000 Dokumente raubkopiert worden sein. Microsoft soll vom größten Cyberangriff weltweit gesprochen haben.

VW bestätigte gegenüber dem Spiegel den Vorfall, der bereits zehn Jahre zurückliegt, betonte jedoch, dass man die IT-Sicherheit seitdem massiv verstärkt habe. Der Konzern musste nach der Entdeckung der Angriffe einen dreistelligen Millionenbetrag in die Hochrüstung seiner IT-Sicherheit investieren, schreibt das Magazin.

Der Gesamtschaden des Ideen-Diebstahls dürfte immens sein, auch wenn er sich kaum beziffern lässt. Die nun öffentlich gewordenen Vorgänge dürften auf der Messe "Auto China 2024" diskutiert werden, die vom 25. April bis zum 4. Mai 2024 in Peking stattfindet. Zuvor, am Mittwoch, 24.04.24, hat Volkswagen zum "China Capital Markets Day" geladen. Dort werden VW-CEO Oliver Blume und Ralf Brandstätter, China-Chef der Volkswagen Group wohl Einblicke in die Strategie für den chinesischen Markt geben. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden die regionalen Marken ihre jeweiligen Marken- und Produktstrategien für China vorstellen.

Die Vorzugsaktie von Volkswagen konnte sich Ende März nach oben absetzen. Im Zuge der jüngsten Marktkorrektur fiel auch die VW-Aktie wieder etwas zurück, hielt sich zuletzt aber über ihrer 50-Tage-Linie (bei 120,52 Euro).

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die nun bekannt gewordenen Hacker-Vorwürfe passen ins Bild zu den Problemen des Volkswagen-Konzerns in seiner Software-Sparte. Im wichtigen China-Markt könnten die Deutschen weitere Marktanteile verlieren. Bleibt zu hoffen, dass vom Capital Markets Day in China und von der "Auto China" positive Impulse für den DAX-Konzern kommen. Die VW-Aktie bleibt eine Halteposition.

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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.


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