Die Aktie von Volkswagen hat sich nach der Rally am Freitag zum Start der neuen Woche eine Verschnaufpause gegönnt. Beflügelt hatte ein starker Ausblick und auch eine höher als erwartete Dividende. Mit einem hohen Auftragsbestand sowie dank einer besseren Teileversorgung will VW 2023 deutlich wachsen. Zuletzt haben sich nun auch einige Analysten zu Wort gemeldet.
Die US-Investmentbank Bank of America (BofA) hat das Kursziel für Volkswagen von 142 auf 160 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das diesjährige Umsatzziel des Autobauers erscheine zu hoch, die Konsensschätzung aber zu niedrig, schrieb Analyst Horst Schneider in einer am Montag vorliegenden Studie. Seine neue Prognose für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) liege gut 15 Prozent über der Konsensprognose. Schneider geht davon aus, dass die Schätzungen nach oben revidiert werden.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Volkswagen nach Details zum Geschäftsjahr 2022 auf "Overweight" mit einem Kursziel von 235 Euro belassen. Ein zuversichtlicher Ausblick des Autobauers dürfte deutlich höhere Marktschätzungen nach sich ziehen, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer am Freitag vorliegenden Studie.
Am Montag wurde derweil bekannt, dass Volkswagen einen weiteren Rückruf für mehr als 270.000 Autos wegen Sicherheitsrisiken in Airbags organisieren muss. Wie der Konzern am Montag bestätigte, geht es dabei um eine neue Tranche von Modellen, in denen Technik des japanischen Herstellers Takata eingebaut ist. In Deutschland sind derzeit nach entsprechenden Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) keine Fahrzeuge betroffen – einige könnten laut VW aber ins Land gelangt sein. Für die Aktie dürfte dies aber keine Auswirkungen haben. Im Vergleich zu früheren Rückrufen ist dieser überschaubar.
Der Aktie von Volkswagen ist am Freitag nach einem starken Ausblick ein deutlicher Kurssprung und damit ein neues positives charttechnisches Signal gelungen. Am Montag korrigierte das Papier mit einem Minus von 1,8 Prozent leicht. Insgesamt bleibt das Momentum stark. Unterstützung erhält das Papier von der 200-Tage-Linie. Aus fundamentaler Sicht ist allerdings weiter eine gewisse Skepsis angebracht, vor allem was Produktportfolio und Software betrifft.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.