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06.12.2024 Julian Weber

Volkswagen-Manager rechnet ab: „Nicht wettbewerbsfähig“

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Volkswagen Vz.

Die Volkswagen-Vorzüge haben sich in den letzten Tagen zumindest etwas erholt. Doch neues Unheil droht: Für kommenden Montag hat die IG Metall erneut zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen, auch um gegen die geplanten Werksschließungen zu protestieren. Doch Finanzvorstand Arno Antlitz hat einen klaren Standpunkt – und malt schwarz.

Die IG Metall hat für Montag erneut flächendeckende Warnstreiks an allen deutschen VW-Standorten außer Osnabrück angekündigt. Der Streik soll auf vier Stunden pro Schicht ausgeweitet werden. Die Gewerkschaft fordert höhere Löhne, lehnt geplante Werksschließungen ab und wendet sich gegen die angedrohten zehnprozentigen Lohnkürzungen.

Veränderungen sind dringend nötig

VW steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Diese sind auch nötig. Antlitz rechtfertigte die geplanten Einschnitte auf einer Konferenz von Goldman Sachs in London mit der schwierigen Lage des Konzerns. „Unsere deutschen Werke sind heute nicht konkurrenzfähig. Ohne eine Verbesserung der Effizienz und Leistung können wir die aktuellen Beschäftigungszahlen nicht halten“, betonte Antlitz.

Die Kapazitätsauslastung der deutschen Produktionsstätten ist über die letzten zwei Jahrzehnte auf unter 60 Prozent gefallen. Schätzungen zufolge betragen die ungenutzten Kapazitäten bis zu 800.000 Einheiten. „Wir müssen die Werkskapazitäten voll ausschöpfen“, erklärte Antlitz. Andernfalls drohe eine „schleichende Ineffizienz“, die langfristig Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit kosten werde.

VW will Dividende weiter ausschütten

Ein zentraler Streitpunkt bleibt auch die Dividendenpolitik. Die Arbeitnehmervertretung fordert, dass die Hauptaktionäre – darunter die Familien Porsche und Piëch – durch geringere Ausschüttungen zur Umstrukturierung beitragen. Antlitz erklärte aber auch, dass Volkswagen an einer Dividendenquote von mindestens 30 Prozent der Nachsteuergewinne festhalte. Die Dividende werde in Abhängigkeit der Gewinne fallen, so Antlitz. Die neun Euro aus dem Vorjahr werden also vermutlich nicht gehalten.

Gleichzeitig betonte der Finanzvorstand, dass er als Vorstandsmitglied seinen Beitrag zu den Einsparungen leisten werde, etwa durch Kürzungen bei leistungsbezogenen Vergütungen. Die geplante Dividendenpolitik solle jedoch vorerst Investoren beruhigen.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die Situation bei Volkswagen ist angespannt. Die Wolfsburger stehen von allen Seiten unter Druck – neue Konkurrenz in China, drohende Zölle in den USA, Überkapazitäten und schwache Nachfrage in Europa sowie die mächtige Arbeitnehmerseite. Besserung ist aktuell nicht in Sicht, Anleger bleiben an der Seitenlinie.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..

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