Volkswagen will wegen der hohen Kosten für den Abgas-Skandal eine Milliarde Euro weniger pro Jahr als bislang geplant investieren. Das Sparprogramm werde beschleunigt, teilte der Autokonzern am Dienstag in Wolfsburg mit. Außerdem solle die Diesel-Strategie neu ausgerichtet werden. Zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen soll es einen neuen Standard-"Baukasten" geben. Die neue Version des Luxuswagens Phaeton soll elektrisch werden. VW drohen wegen der Manipulation von Abgastests bei Dieselfahrzeugen Milliardenkosten.
Rating runter
Auch die Kreditwürdigkeit des Autobauers geriet unter Druck. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) senkte am Montag die entsprechende Bewertung um eine Stufe auf "A-". Zudem drohte das Institut den Wolfsburgern mit weiteren Verschlechterungen. Das Rating könne um bis zu zwei weitere Stufen gesenkt werden, hieß es in einer Mitteilung. Damit droht Volkswagen ein Abrutschen seiner Kreditwürdigkeit in die untere Mittelmäßigkeit.
Volkswagen habe im Skandal um manipulierende Abgas-Software Mängel im Management, der Unternehmensführung und bei der Bewältigung von Risiken gezeigt, hieß es in der Mitteilung weiter. S&P will nun unter anderem weiter die Auswirkungen der Vorfälle auf die wirtschaftlichen Aussichten und die Wettbewerbsposition des Konzerns untersuchen. Auch die Entwicklung der Einnahmen und der Verschuldung würden unter die Lupe genommen.
Kursziel 136 Euro
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux sieht die Entwicklung gelassen. Die Einstufung für Volkswagen Vorzugsaktien bleibt auf "Hold", das Kursziel 136 Euro. Nachbesserungen am Motorenmodell EA 189 im Zuge des Dieselskandals könnten etwa 3,4 Milliarden Euro kosten, schrieb Analyst Michael Raab in einer Studie.
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