Die Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union lagen im vergangenen Jahr so niedrig wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Im Dezember gab es zwar dank eines starken Schlussspurts in den großen Märkten Deutschland und Italien ein EU-weites Plus von 12,8 Prozent auf 896.967 neu zugelassene Autos, wie der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte.
Im Gesamtjahr wurden aber mit 9,26 Millionen Pkw 4,6 Prozent weniger zugelassen als im ohnehin schwachen Vorjahr – und damit so wenige Autos wie seit 1993 nicht mehr.
In Deutschland hatte die zum Jahresende auslaufende Förderung von Plug-in-Hybriden sowie die sinkenden Prämien auf den Kauf von Batterieautos im Dezember für Vorzieheffekte gesorgt. Von den größten EU-Automärkten zogen die Autozulassungen auch im Gesamtjahr nur in Deutschland leicht an (+1,1 Prozent), in Italien (minus 9,7 Prozent), Frankreich (minus 7,8 Prozent) und Spanien (minus 5,4 Prozent) ging es hingegen abwärts. Autobauer in Europa klagten vor allem über eine mangelhafte Teileversorgung unter anderem bei Elektronikchips.
Marktführer in der EU war mit gut einer Million Autos weiter die Volkswagen-Kernmarke VW Pkw. Die VW-Gruppe insgesamt lag mit rund 2,3 Millionen Wagen auch bei der Konzernsicht an der Spitze vor der Peugeot-, Fiat- und Opel-Mutter Stellantis (1,8 Millionen Pkw). Der Renault-Konzern lag mit knapp 985.000 Autos auf Rang drei. BMW kam mit allen Marken auf 624.940 Neuanmeldungen, Mercedes-Benz auf 549.023.
Volkswagen muss Gas geben. Sowohl im europäischen Markt als auch in China. Dort will das Unternehmen beispielsweise unter anderem durch eine Reihe günstigerer Elektromodelle Kunden gewinnen. Die Aktie von Volkswagen ist derzeit eine Halteposition. Wichtig wäre aus charttechnischer Sicht der Sprung über die 38-Tage-Linie. Unter den deutschen Autobauern favorisiert DER AKTIONÄR die Porsche AG.
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