Nach dem Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche AG könnte der Volkswagen-Konzern in den nächsten Monaten weitere Luxus-Brands aus seinem Portfolio in die Freiheit entlassen. Laut Bloomberg beschäftigt sich Lamborghini mit einem möglichen Börsengang. Eine neue Kaufempfehlung für die Volkswagen-Aktie gibt es unterdessen von der Bank of America.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg beschäftigt sich der Sportwagenbauer Lamborghini schon länger mit einem möglichen IPO. Genauer gesagt schon bevor VW seine Marken Ende Oktober dazu aufforderte, eine Equity Story für den Kapitalmarkt vorzubereiten, so Lamborghini-CEO Stephan Winkelmann in einem Interview.
Ein Börsengang sei genau das Richtige um der Öffentlichkeit zu zeigen, wie solide man ist und was man für die Zukunft geplant hat, so Winkelmann.
Lambo wäre definitiv ein Kandidat für die Börse. Fokus auf Luxus, Umsatz 2021 rund 1,95 Milliarden Euro bei einer Umsatzrendite von rund 20,2 Prozent.
Kurzum: Ein IPO würde dem Kurs der Volkswagen-Aktie sicherlich guttun. So könnte der Konzern weitere Mittel freisetzen, um diese in die Elektromobilität zu investieren.
Die Bank of America (BofA) hat Volkswagen in der Zwischenzeit von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft, das Kursziel aber um die Dividende bereinigt von 150 auf 141 Euro gesenkt. Analyst Horst Schneider betont in seiner am Dienstag vorliegenden Studie, dass er dabei noch konservative Bewertungsmaßstäbe heranzieht. Die Marktkapitalisierung der Sportwagen-Tochter Porsche AG sei seit dem Börsengang um ein Viertel auf rund 90 Milliarden Euro gestiegen - ohne dass die Papiere der Wolfsburger Mutter davon profitiert hätten. Ziehe man die Anteilswerte von Porsche und dem Lkw-Bauer Traton sowie den bereinigten Kassenbestand vom Konzernwert ab, ergebe sich für den Rest von VW sogar eine negative Zahl. Das sei viel zu niedrig, so Schneider.
Volkswagen ist sicherlich ein interessanter Wert. Aktuell ist allerdings eine gewisse Skepsis angebracht. Was die Nachfrage angeht, entwickelt sich der Markt von einem Unter- zu einem Überangebot. Skeptisch muss man auch sein, sofern man den Automarkt in China betrachtet. Immerhin macht VW dort 40 Prozent seiner Erlöse. Die Umstellung hin zur Elektromobilität geht mit rasanter Geschwindigkeit voran. Und VW hängt in China innovativen Marken wie BYD, Nio oder auch Tesla hinterher, die stylische Elektroautos mit exzellenter Software anbieten. VW ist derzeit „nur“ eine Halteposition.