Der Volkswagen-Konzern musste im dritten Quartal Abstriche beim Nettogewinn und den Auslieferungszielen für das Gesamtjahr machen. Vorstand Oliver Blume hat demnach in den nächsten Monaten viele Baustellen zu managen. Eine Kurszielsenkung gab es zu Wochenbeginn von der Deutschen Bank.
VW-Konzernchef Oliver Blume muss in den nächsten Monaten viele verschiedenen Baustellen angehen: Vor allem gilt es, den schwierigen Umbau hin zur Elektromobilität und softwarezentrierten Autos zu steuern.
So ist es Blumes Aufgabe, eine passende Softwarestrategie auf die Beine zu stellen, woran sein Vorgänger Herbert Diess letztendlich gescheitert ist. Die vor wenigen Tagen eingegangene Kooperation mit Horizon Robotics ist ein erster Schritt. Zusammen will man Lösungen für selbst fahrende Autos speziell für den chinesischen Markt entwickeln.
Zum Ende der letzten Handelswoche hat VW die Zahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben: Def Autokonzern hat zwar den Umsatz im dritten Quartal um gut 24 Prozent auf 70,7 Milliarden Euro gesteigert, der Gewinn nach Steuern fiel im Jahresvergleich allerdings um mehr als ein Viertel auf 2,13 Milliarden Euro.
Grund war, dass Volkswagen 1,9 Milliarden Euro auf das Ende der Softwarekooperation mit der Beteiligung Argo abschreiben musste.
Als Folge senkte die Deutsche Bank zu Beginn der neuen Handelswoche das Kursziel für die VW-Aktie von 230 auf 200 Euro. Nach Ansicht von Tim Rokossa möge der Markt keine Anpassungen und auch keine fehlenden strategischen Details.
Noch wichtiger sei, dass der Markt nach dem Managementwechsel eine klare und deutliche Botschaft zur Unternehmensstrategie, insbesondere bei den Themen Software und Elektroautos, erwarte.
Was die E-Autos angeht, so fehlt ein echter Hingucker, ein mit sämtlichen Software-Gimmicks vollgepacktes Elektroauto. Der Deal mit Horizon Robotics ist ein wichtiger Schritt dahin.
Die Aktie konnte sich zuletzt bis auf rund 130 Euro erholen. Als Unterstützung dient nach wie vor die Marke von 125 Euro. Dieser Bereich sollte halten, sonst droht die Aktie Richtung Jahrestief bei 120,56 Euro abzurutschen. Nach oben eröffnet sich für das Papier neues Potenzial, sobald die 200-Tage-Linie bei 149,13 Euro überwunden wird.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.