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Volkswagen, Daimler und BMW stecken in der Krise – dieser Autobauer fährt allen auf und davon

Volkswagen, Daimler und BMW stecken in der Krise – dieser Autobauer fährt allen auf und davon
Foto: Börsenmedien AG, Volkswagen AG
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Jochen Kauper 14.10.2019 Jochen Kauper

Die deutschen Autobauer stecken in der Krise. Der lukrative Verbrennungsmotor, die Cash Cow der letzten Jahre, hat BMW, Daimler und Volkswagen jedes Jahr Gewinne in Milliardenhöhe beschert und wird nun zum Auslaufmodell.

Der Ruf nach neuen Antriebsformen wird aufgrund der aktuellen Klimadebatte immer lauter. Elektroantrieb, Wasserstoff fordern von den Herstellern Investitionen in Milliardenhöhe. Damit nicht genug: Volkswagen, BMW und Mercedes müssen sich neu erfinden. Neue Mobilitätskonzepte müssen her: Car-Sharing, Ride-Hailing oder Mikromobilität in Form von Elektro-Rollern oder -Scootern.

Technologiewandel und Überkapazitäten. „So eine Zeit gab es in der Branche noch nie“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.

VW und Tesla?

DER AKTIONÄR geht davon aus, dass es in den nächsten Jahren in der Autobranche mehrere Übernahmen und Kooperationen geben wird. BMW könnte mit Daimler zusammengehen. Für VW wäre der Kauf des Elektroautopioniers Tesla ein cleverer Schachzug. Tesla würde als 14. Marke das Portfolio extrem aufwerten.

Jedenfalls haben die deutschen Hersteller die Zeichen erkannt.

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Daimler muss sparen

Vor einigen Wochen schlug Daimler-Vorstand Ola Källenius Alarm. Schnelle Einsparungen in Milliardenhöhe würden benötigt. Ein Sparprogramm soll im November verabschiedet werden.

Der neue BMW-Chef Oliver Zipse muss schnellstmöglich handeln. Es ist wichtig, sich bei den Elektroautos besser zu positionieren. "Zudem sollte BMW stärker öffentlichkeitswirksam auftreten, um die BMW-Positionen und Stärken besser darzustellen", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.

VW spielt die Elektrokarte aus

Einzig und alleine Volkswagen hat eine klare Strategie und setzt alles auf die Karte Elektroauto. Gemeinsam mit Northvolt wird eine eigene Batteriefabrik hochgezogen um die Abhängigkeit von den asiatischen Zellherstellern CATL, LG Chem und Samsung SDI zu verringern.

Dennoch: Die Milliardengewinne der letzten Jahre sind passe. BMW, Daimler und Volkswagen müssen sich neu erfinden. Ein Durchbruch beim Verkauf ihrer Elektrofahrzeuge ist noch nicht geschafft. Das mag nicht an den hohen Kaufpreisen, der langen Ladedauer, der Reichweite oder der noch geringen Zahl öffentlicher Ladestationen liegen. Vielmehr haben es BMW, Daimler und Volkswagen noch nicht geschafft, das Elektroauto zu emotionalisieren, als Statussymbol zu verkaufen wie es Elon Musk mit Tesla längst geschafft hat.

Daimler (WKN: 710000)

Daimler: Q3-Zahlen und Kapitalmarkttag im November

Fundamental könnten die Zahlen für das dritte Quartal am 24.Oktober sowie der anstehende Kapitalmarkttag im November positive News liefern.

Vor allem der Kapitalmarkttag könnte Neuigkeiten zur strategischen Umgestaltung bei Daimler liefern. Dazu könnten Portfolio-Anpassungen, Ziele im Bereich elektrische Antriebe, Investitionsprioritäten und Aussagen zur Dividendenpolitik zählen.

Charttechnisch kann erst Entwarnung gegeben werden, sobald die 200-Tage-Linie bei 49,21 Euro geknackt wird. Damit würde die Daimler-Aktie ein Kaufsignal signalisieren.

Foto: Volkswagen
Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Kaufempfehlung von Goldman Sachs

Volkswagen-Chef Herbert Diess setzt voll auf die Karte Elektromobilität, Der ID.3 soll Emotionen wecken und für VW den Durchbruch in Sachen E-Mobility bereiten. Die Strategie ist richtig. Auch Goldman Sachs begrüßt die Strategie des Autobauers und nahm die Aktie wieder auf ihre Kaufliste.

Mit Investitionen von rund 30 Milliarden Euro werde der Autokonzern zum Marktführer bei Elektroautos, schrieb Analyst George Galliers in einer Studie. Zudem dürften die Wolfsburger in den kommenden fünf Jahren einen durchschnittlichen jährlichen Free Cashflow von mehr als 10 Milliarden Euro erwirtschaften. Ferner birgt die Aktie auf dem aktuellen Niveau seiner Einschätzung nach ein Aufwärtspotenzial von rund 30 Prozent.

Ferrari fährt auf und davon

Im Vergleich zu BMW, Daimler und VW gibt der italienische Luxusautobauer Ferrari nach wie vor eine glänzende Figur ab. 40 Prozent ging es mit der Aktie seit Jahresbeginn nach oben.

Game-Changer

Das Geschäft brummt. Kein Wunder dass Ferrari-Chef Louis Camilleri vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Umsatz und Gewinn sollen im laufenden Geschäftsjahr ungeachtet aller wirtschaftlichen Risiken weiter zulegen. Hinzu kommt: Durch limitierte Auflagen neuer Sportflitzer sollen die Renditen noch weiter steigen.

ferrari.com

Ferraris Vorteil vor der Konkurrenz und „Game-Changer“: Louis Camilleri setzt mit seinem Team auf „High-End-Kunden“. High-End-Kunden wollen hohe Qualität, bei hoher Leistungsfähigkeit des Produkts. Diese Konsumenten-Schicht ist auch bereit, einen hohen Preis für das exklusive Produkt zu bezahlen.

Ferrari (WKN: A2ACKK)

Auf dem aktuellen Niveau ist die Ferrari-Aktie sicherlich nicht billig. 22 Milliarden Euro Börsenwert bei einem Umsatz von 3,2 Milliarden Euro im Jahr 2018. Das KGV beträgt 22. Jedoch: Die Börse liebt hohe Gewinnmargen, Alleinstellungsmerkmale und Firmen, die in einer Nische tonnenweise Geld verdienen. 

Die Ferrari-Aktie jedenfalls lässt vor allem die deutschen Autobauer ziemlich alt aussehen. Das nächste Etappenziel für die Aktie ist das Allzeithoch bei 151,34 Euro. Wer investiert ist, gibt kein Stück aus der Hand. Kursziel: 150,00 Euro. Rücksetzer in den Bereich zwischen 120 und 130 Euro bleiben Kaufchancen!



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