Herbert Diess hat seinem Nachfolger Oliver Blume bei Volkswagen einige Baustellen hinterlassen. Nun soll die nächste beseitigt werden. Wie Blume im Gespräch mit dem Handelsblatt ankündigte, will er VW in Zukunft dezentraler führen. Die Marken Audi und Porsche erhalten so mehr Verantwortung.
„Unsere Kunden kaufen Marken, keinen Konzern“, erklärte Blume. So ist die Verantwortung für Porsche seit neuestem auf einzelne Einheiten verteilt: Die Kernmarke VW kümmert sich um Produktion und Einkauf für das gesamte Unternehmen, Audi um Vertrieb und Qualität und Porsche um Entwicklung und Design. „Wir müssen das Maximale aus jeder Marke herausholen – mit größtmöglicher Unterstützung des Konzerns“, so Blume.
„Ende Januar kommen wir mit allen Vorständen zu einer Zieleklausur zusammen“, so Blume. Bei dem Treffen soll jede Einheit kurzfristige und langfristige Pläne für Strategie, Produkte, Finanzen und Nachhaltigkeit vorlegen. Mithilfe von Kennzahlen sollen die Marken dann sogenannte „virtuelle Equity Stories“ entwickeln, also simulierte Börsengänge. Hier orientiert man sich am Porsche-IPO im September letzten Jahres – schließlich sind die Aktien heute mehr wert als die Papiere von VW.
Mit der Stärkung einzelner Marken fährt Blume eine komplett andere Schiene als Diess. Dieser legte den Fokus auf die Kernmarke VW, was immer wieder zu internen Konflikten führte. Die Volkswagen-Aktie ist aufgrund des Kursrücksetzers derzeit aber nur eine Halteposition. DER AKTIONÄR favorisiert Porsche.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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