Gewinne und Verluste gehören an der Börse einfach dazu. Die Aktienmärkte schwanken in der Regel aufgrund zahlreicher Faktoren wie wirtschaftlichen Entwicklungen, geopolitischen Ereignissen, Analystenstimmen, Quartalzahlen oder anderen Unternehmensmeldungen. Doch manchmal sorgen diese Ereignisse auch für richtig wilde Ausschläge. Am heutigen Mittwoch gibt es gleich eine ganze Reihe davon.
Die Aktie des einstigen KI-Highflyers Super Micro Computer bricht heute um mehr als 30 Prozent ein. Grund für den Kurssturz ist eine weitere Hiobsbotschaft. Der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young (EY) ist von seinem Mandat zurückgetreten, was die Angst der Anleger vor einem Bilanzskandal wieder spürbar verschärft. Mehr dazu hier.
Die Analysten von Needham haben das Coverage daher vorerst eingestellt, nachdem man bisher zum Kauf der Aktie geraten hatte. Die Analysten sind der Ansicht, dass der Rücktritt von EY die Ermittlungen des Justizministeriums wahrscheinlich verstärken wird. Zudem sehen sie ein erhöhtes Ausfallrisiko von Darlehensverträgen und eine mögliche Zurückhaltung von Kunden bei der Vergabe von neuen Aufträgen. Andere Kollegen haben ihre Einschätzung von „Kaufen“ auf „Halten“ gesenkt. Zur Stunde stehen elf Experten dem Titel neutral gegenüber, während fünf Strategen bei einem „Buy“ bleiben. Dazu kommt einer Verkaufsempfehlung.
Apropos Verkauf: Da das Risiko derzeit kaum einzuschätzen ist, hat DER AKTIONÄR nach drei erfolgreichen Teilverkäufen mit bis zu 838 Prozent Gewinn auch die letzten noch im Depot verbliebenen Stücke heute mit einem Plus von 197 Prozent ebenfalls verkauft.
Ebenfalls um mehr als 30 Prozent bewegen sich heute die Papiere von Reddit – allerdings nach oben. Die Ursache für den deutlichen Zuwachs sind die Zahlen für das laufende Quartal. Das Social-Media-Unternehmen konnte in jeder Hinsicht die Schätzungen der Analysten übertreffen und hat wohl noch weitere Pfeile im Köcher. Die Details gibt es hier.
Der Chip-Konzern AMD kann sich nicht so schnell als Konkurrent für den KI-Primus Nvidia etablieren, wie von der Wall Street erwartet. AMD verfehlte die Erwartungen der Analysten mit der Prognose für das laufende Quartal. Die Aktie verliert mehr als zehn Prozent. Eine paar Hintergründe gibt es hier.
Der US-amerikanische Pharma-Riese Eli Lilly hat mit den Zahlen zum dritten Quartal die Markterwartungen nicht erfüllen können. Sowohl beim Umsatz als auch bereinigten Ergebnis je Aktie hat der Konzern die Markterwartungen verfehlt. Die Aktie wurde aber bereits Anfang August mit einem satten Gewinn von der AKTIONÄR-Empfehlungsliste gespült.
Während Eli Lilly heute für eine herbe Enttäuschung sorgte, kann mit Blueprint Medicines ein US-Biotech-Unternehmen für eine positive Überraschung sorgen. Das Unternehmen hat ebenfalls die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Hier erläutert DER AKTIONÄR die Details für seinen Musterdepot-Wert.
Aber auch bei den heimischen Aktien gibt es heute einen „wilden Ausschlag“: Der IT-Leasingspezialist Grenke hat die Anleger komplett auf dem falschen Fuß erwischt. Eine heftige Gewinnwarnung sorgte am Ende für ein Minus von rund 25 Prozent. Damit notiert die Aktie des SDAX-Konzerns nach der jüngsten Erholung nun so tief wie seit 2022 nicht mehr. Die Probleme sind vielfältig, die Hintergründe gibt es hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Blueprint Medicines befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.