Nach einer Achterbahnfahrt der Aktie im Jahr 2019 mit einem zwischenzeitlichen 50-Prozent-Einbruch feiert Tesla zum Jahresende ein neues Hoch. Doch Elon Musk schrieb nun an seine Mitarbeiter, nicht abzuheben. "Ignoriert den Aktienkurs", so der Tesla-Chef. Er denke zwar, dass Tesla am Ende "deutlich mehr" wert sei als jetzt - aber es sei umstritten, ob der Wert schon jetzt oder erst später noch höher sein sollte.
Die Marktkapitalisierung von Tesla ist mittlerweile höher als die von Daimler, welche derzeit neun Mal so viele Autos verkauft. Zwar wird noch einmal ein sehr starkes Q4 erwartet, doch das 1. Halbjahr 2020 dürfte wegen des Auslaufens von Förderungen in den Niederlanden oder den USA schwieriger werden.
Gleichzeitig hat Elon Musk jedoch einige Pfeile im Köcher für 2020: Den Start des Model Y, eventuell ein Update des in die Jahre gekommenen Model S, Neuigkeiten zum Tesla Semi, der 2020 in Produktion gehen könnte und eine verbesserte Batterie.
Model-3-Fertigung rollt an
Auch der Start der China-Fabrik sorgt aktuell für gute Stimmung. Überraschend schnell und ohne Verzögerungen startet Tesla im größten Elektroautomarkt die Produktion. Weniger als ein Jahr nach Baubeginn hat der US-Konzern Tesla die ersten Autos aus seinem neuen Werk in Shanghai ausgeliefert. Bei einer Zeremonie am Montag wurden 15 lokal hergestellte E-Autos vom Typ Model 3 an Mitarbeiter von Tesla übergeben.
Die Produktion in China ermöglichst es Tesla, seine Autos ohne hohe Einfuhrzölle deutlich billiger auf den größten Automarkt der Welt zu bringen. Das Werk in Shanghai soll am Ende eine Kapazität von jährlich 500 000 Autos haben, auch wenn anfänglich deutlich weniger produziert werden dürfte.
2018 wurden in der Volksrepublik erstmals eine Million Fahrzeuge verkauft, die durch neue Energien angetrieben werden. Zuletzt entwickelte sich der Markt wegen der schwächelnden Wirtschaft aber schleppend. Besonderer Kaufanreiz ist die bevorzugte Zulassung von E-Autos in großen Städten. Nummernschilder für Benziner werden derweil verlost oder müssen teuer ersteigert werden. Tesla profitiert beim Verkauf des Model 3 in China zudem künftig von einer Befreiung von der Kaufsteuer in Höhe von zehn Prozent.
Tesla plant derzeit auch den Bau einer "Gigafactory" in Deutschland. In Grünheide (Kreis Oder-Spree) bei Berlin soll von 2021 an das Kompakt-SUV Model Y herstellt werden. Der Baubeginn für die Fabrik auf einer 300 Hektar großen Fläche soll im ersten Halbjahr 2020 sein.
Auch wenn die Aktie mittlerweile nach dem Höhenflug überkauft ist, stimmen das hohe Momentum und der Sprung über die 400 Dollar-Marke kurzfristig weiter positiv.
Mit Material von dpa-afx
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