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Verbot für russisches Metall? Aluminium- und Nickelpreise steigen

Verbot für russisches Metall? Aluminium- und Nickelpreise steigen
Foto: Bloomberg/GettyImages
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von Financial Times 30.09.2022 von Financial Times

Von Leslie Hook
Financial Times
Übersetzung: Stefanie Konrad

Der Preis für Aluminium und Nickel ist am Donnerstag deutlich angestiegen. Grund dafür war die Ankündigung der Londoner Metallbörse (LME), neue Lieferungen russischer Metalle verbieten zu wollen. Die LME will prüfen, ob Metalle zu den bereits sanktionierten Rohstoffen Öl und Kohle hinzugefügt werden sollen. Unter den Händlern löste das Angst vor Versorgungsengpässen aus.

Nach Angaben des LME-Chefs Matthew Chamberlain prüft die Metallbörse derzeit, ob sie ein Diskussionspapier über den Umgang mit russischen Metallen veröffentlichen soll.

Nach Angaben von Marktteilnehmern, die über die Pläne informiert sind, sieht das Papier ein Markteintrittsverbot für neues russisches Metall vor.

Großbritannien und Europa haben zwar Sanktionen gegen russisches Öl und russische Kohle verhängt, doch für Metalle wurden keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen. Außerhalb Chinas werden etwa 20 Prozent der weltweiten Nickelproduktion und 13 Prozent der Aluminiumproduktion in Russland getätigt.

Wenn die LME den Handel mit russischen Metallen einschränken würde, würde sie deutlich von ihrer bisherigen Position abweichen, die den freien Handel mit diesen Metallen zulässt. Händler befürchten, dass die russischen Produzenten nun ihr Metall an der Börse verkaufen werden.

Die Aluminiumpreise stiegen nach dieser Nachricht um 8 Prozent, bevor sie wieder nachgaben und 2,6 Prozent höher schlossen als bei Handelsbeginn. Auch die Preise für Nickel, Kupfer und Zink sind am Donnerstag gestiegen.

Chamberlain bestätigte, dass die Gruppe die Veröffentlichung eines Diskussionspapiers prüfe. „Ziel ist es, die Einschätzung des Marktes hinsichtlich der weiteren Akzeptanz von russischem Metall auf dem gesamten physischen Markt einzuholen“.

Die Veröffentlichung eines Papiers wäre der erste Schritt zur Verhängung von Beschränkungen. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht getroffen worden, so Chamberlain weiter.

„Wenn keine russischen Rohstoffe mehr an der LME gehandelt werden, führt das zu erheblichen Engpässen am Markt“, sagte Marcus Garvey, Leiter der Rohstoffstrategie bei Macquarie. „Aber das ist ein großes ‚wenn‘“.

Im März führte ein Squeeze auf dem LME-Nickelmarkt – zum Teil aufgrund der Befürchtungen der Händler, dass die russische Nickelproduktion nach der Invasion in der Ukraine einbrechen würde – zur vorübergehenden Schließung des Nickelmarktes und zur Liquidierung Tausender Transaktionen.

Das Angebot an Metallen wie Aluminium und Nickel könnte knapper werden, wenn die LME Beschränkungen einführt. Denn es könnte für Banken schwieriger werden, sanktionierte Rohstoffe zu finanzieren. Außerdem wollen Händler nach Ansicht der Analysten womöglich weniger Deals mit Metall aus Russland abschließen.

Laut Max Layton, Rohstoffanalyst bei Citi, ging der Markt bisher davon aus, dass russisches Metall weiterhin an der LME gehandelt werden würde. „Heute haben wir gesehen, dass ein potenzielles Markteintrittsverbot eingepreist wurde“, sagte er.

Allerdings könnte die Nachfrage nach Basismetallen im nächsten Jahr sinken, wenn es zu einer schweren Rezession in Europa oder einem weltweiten Abschwung kommt, so Layton. „In diesem Fall wird es wahrscheinlich ein russisches Überangebot geben.“

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