Wenige Tage vor der Veröffentlichung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/22 hat der Biokraftstoffhersteller Verbio eine Guidance für das bereits seit 1. Juli laufende Fiskaljahr 2022/23 abgegeben. Erwartungsgemäß prognostiziert das Management rund um Claus Sauter vorsichtig und stellt einen Gewinnrückgang in Aussicht.
Für das neue Geschäftsjahr rechnet Verbio mit einem EBITDA in der Größenordnung von 300 Millionen Euro bei einem Nettofinanzvermögen von 30 Millionen Euro. Nach mehrmaliger Erhöhung der Prognose sollen es im vorherigen Geschäftsjahr 2021/22 (bis 30. Juni) 500 Millionen Euro sowie 300 Millionen Euro Nettofinanzvermögen sein.
Konservative Prognose
Die EBITDA-Prognose für 2022/23 liegt trotz des angekündigten Rückgangs um 40 Prozent über der durchschnittlichen Schätzung der Analysten. Die Experten hatten bei der Kennzahl im Schnitt 247,3 Millionen Euro auf dem Zettel.
Bereits in Ausgabe 31/2022 schrieb DER AKTIONÄR: "Für das anstehende Fiskaljahr 2022/23 dürfte das Management mit Vorsicht prognostizieren. Allerdings sollte sich hier langfristig auch die geografische Ausdehnung des Geschäfts auf Nordamerika und Indien auszahlen – und perspektivisch eine planbarere Guidance ermöglichen. Sollte es dann zu einem Rücksetzer bei der Aktie kommen – die vergangenen Jahre haben es gezeigt –, ist die Chance für einen Zukauf bei der Verbio-Aktie gekommen."
Für den AKTIONÄR ist die langfristige Investmentstory bei Verbio klar intakt, auch wenn die Marktteilnehmer kurzfristig verschnupft auf die auf den ersten Blick verhaltene Prognose reagieren dürften. Interessierte Neueinsteiger warten die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/22, die am Dienstag (27. September) vorgelegt werden, noch ab. Wer bereits investiert ist, beachtet den nachgezogenen Stopp bei 51 Euro.