Unbeeindruckt vom volatilen Gesamtmarkt strebt die Aktie des Bioenergie-Spezialisten Verbio wieder in Richtung Rekordhoch vom Frühjahr. Indes gewinnt die Internationalisierung des TecDAX-Unternehmens weiter an Dynamik. Im indischen Punjab fährt Verbio nun seine Produktion von Biomethan aus Stroh hoch.
Bereits im April hat Verbio die ersten Mengen an Biomethan aus Reisstroh in der Bioraffinerie in Indien produziert. Der Krafstoff wird dann an das Tankstellennetz der Indian Oil Corporation geliefert. Die Anlage in Lehragaga, Punjab, sei die erste und größte Bioraffinerie-Anlage dieser Art in Indien und Asien, die im Rahmen des 2018 von der indischen Regierung aufgelegten SATAT-Programms entstanden sei, so Verbio. Und das Potenzial für weiteres Wachstum sei groß: Mehr als 300 Millionen Tonnen ungenutztes Stroh seien in Indien pro Jahr verfügbar, heißt es weiter.
„Unsere Anlage und unsere Technologie sind ein echter Mehrwert für die Region: Die Bioraffinerie wird jährlich etwa 100.000 Tonnen Stroh verarbeiten, das sonst auf den umliegenden Feldern verbrannt wird", so Verbio-Chef Claus Sauter zur feierlichen Einweihung der Anlage in der vergangenen Woche. "Gleichzeitig entsteht ein wertvoller Humusdünger, der die Bodenqualität verbessert. Wir tragen dazu bei, dass die Luftverschmutzung vor Ort reduziert und die landwirtschaftliche Nutzung optimiert wird."
Indien ist neben Nordamerika ein aussichtsreicher Markt für Verbio. Die Internationalisierung ergibt absolut Sinn, macht sich das Unternehmen damit unabhängiger von den teils schwierigen Rahmenbedingungen in Deutschland. Die Aktie konnte in den vergangenen Handelstagen weiter zulegen und die Marke von 80 Euro zurückerobern. Investierte Anleger geben kein Stück aus der Hand. Im Bioenergie-Sektor hat nach Ansicht des AKTIONÄR das Papier von Envitec Biogas derzeit Nachholpotenzial.