Der Aktienkurs des Batterieherstellers Varta ist zuletzt kurzzeitig unter die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie gefallen. Am heutigen Dienstag kann sich das Papier aber stabilisieren und sich wieder deutlich von der 200-Tage-Linie nach oben absetzen. Am späten Vormittag geht es 1,7 Prozent nach oben. Damit gehört die Aktie von Varta zu den stärksten Werten des Tages im MDAX. Im 52-Wochenvergleich führt Varta auch nach der jüngsten deutlichen Korrektur noch immer die Liste der größten MDAX-Gewinner klar an: Das Plus beträgt hier mehr als 160 Prozent. Auf Platz zwei folgt mit deutlichem Abstand die Aktie von Delivery Hero mit einem Plus von 98 Prozent.
Die Sorge vor einem steigenden Konkurrenzdruck aus China und ein diesbezüglich schwelender Patentstreit treiben die Anleger schon seit einigen Wochen um. Bereits Mitte Januar hatte der Kurs die 200-Tage-Linie unterschritten, sich dann aber wieder behauptet. Letztmals war die Durchschnittslinie davor Ende 2018 getestet worden – bevor die Rally bis auf ein Rekordhoch Anfang Dezember führte. Ein Absturz im Januar beendete den mehr als zwölfmonatigen Lauf, nachdem die Commerzbank in einer Studie auf die Gefahr steigender Konkurrenz hingewiesen hatte.
In dieser Woche folgte nun auch die Privatbank Hauck & Aufhäuser mit einer Abstufung: Sie hat Varta von "Hold" auf "Sell" abgestuft, das Kursziel aber von 50 auf 54 Euro angehoben. Der Batteriehersteller habe in der Vergangenheit Vorteile als Erstanbieter nutzen und sehr hohe Margen erzielen können, schrieb Analyst Christian Sandherr in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Angesichts aufkommender Wettbewerber aber dürften sich diese wohl als nicht nachhaltig erweisen. Insofern erscheine die immer noch sehr hohe Bewertung der Aktien nicht gerechtfertigt.
Die jüngste Abstufung durch Hauck & Aufhäuser kann der Aktie von Varta nichts anhaben – ein gutes Zeichen. Auch die erneute Verteidigung der 200-Tage-Linie ist klar positiv zu werten. DER AKTIONÄR erwartet zwar, dass sich die Aktie vorerst weiter volatil zeigen dürfte, mittelfristig rechnet DER AKTIONÄR aber wieder mit einer deutlichen Erholung der Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)