Ein Bericht über eine offenbar nachlassende Nachfrage nach dem neuen iPhone von Apple hat gestern die Aktien von Halbleiterunternehmen und Apple-Zulieferern belastet. Die Varta-Aktie zeigte sich dagegen recht stabil. Die Batterien stecken zwar nicht im iPhone, allerdings in Apples schnurlosen Kopfhörern (Airpods). Ungeachtet dessen richtet Vorstand Herbert Schein den Blick schon jetzt auf das kommende Jahr.
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Zur Erinnerung: Apple habe seine Zulieferer über eine sich abschwächende Nachfrage nach dem iPhone13 informiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Da das Angebot an neuen iPhones wegen der Probleme in der Lieferkette derzeit knapp sei, hätten sich offenbar manche Konsumenten gegen einen Kauf des eigentlich begehrten Geräts entschieden.
Der verzögerte Start von neuen Projekten bei Kunden, die Batteriepacks und Lithium-Ionen-Zellen von Varta in ihren Geräten verbauen, hat den Konzern bereits in den ersten neun Monaten ausgebremst. Ergebnis: Die Prognose für das Gesamtjahr wurde angepasst.
Vorstand Herbert Schein richtet den Blick aber bereits nach vorne. Er setzt darauf, dass der Markt für schnurlose Headsets, in denen die wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien von Varta (CoinPower) verbaut werden, auch künftig wachsen wird. „Spätestens wenn Smartphones mit True Wireless Stereo Headsets gebundelt, also zusammen verkauft werden, wird sich das Wachstum noch beschleunigen”, so der Konzernchef gegenüber dem AKTIONÄR.
Die Konkurrenz sitzt Varta im Nacken. „Die wichtigen Headset-Hersteller werden weiter auf Varta setzen, weil wir einen enormen Innovationsplan haben“, zeigt sich Schein selbstbewusst. „Allein im kommenden Jahr wollen wir die Energiedichte um zusätzliche 20 Prozent erhöhen. Die Produktionsgeschwindigkeit soll ebenfalls hochgefahren werden, damit werden wir noch wettbewerbsfähiger“, so Schein.
Das Fazit hat Bestand: Kann Varta im Bereich CoinPower weiter wachsen und die nächsten beiden Jahre nutzen, um dann in der E-Mobilität wie geplant eine lukrative Nische erfolgreich zu besetzen, dürfte die Aktie auch in höhere Kursregionen vorstoßen. Wird die Varta-Aktie kurzfristig von der aktuellen Verunsicherung noch einmal nach unten gedrückt, legen sich Anleger mit Weitblick bei Kursen um 105 Euro auf die Lauer.