Bewegte Woche. Erst kletterte die Varta-Aktie auf ein neues Verlaufshoch. Dann fand die virtuelle Hauptversammlung statt. Hier geht es zur Rede des Varta-Vorstands Herbert Schein. Für das Geschäftsjahr 2020 beschlossen die Aktionäre erstmals eine Dividende in Höhe von 2,48 Euro je Aktie auszuzahlen. Zum Wochenschluss senkten die Analysten der DZ Bank ihre noch recht junge Kaufempfehlung. Was bedeutet das für die Aktie?
Die Dividende wird am dritten Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung fällig. Daher dürfte die Dividende am Dienstag (22. Juni 2021) an die Depotbanken ausgezahlt werden. Am Freitag notierte die Aktie bereits „ex dividende“ – der Kurs der Aktie reduzierte sich um den Wert der Dividende.
Im Vorfeld der Veranstaltung konnte die Varta-Aktie deutlich Boden machen und aus der mehrmonatigen Seitwärts-Range ausbrechen. Es war nicht das erste Mal, dass die Varta-Aktie eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat. Quasi während der HV markierte die Aktie bei 142 Euro ein neues Verlaufshoch. Im Anschluss ging den Bullen aber die Kraft aus. Der Stimmungswechsel an den US-Börsen sorgte für Verunsicherung.
Aber auch eine frische Analystenstimme kam nicht wirklich gut an: Die DZ Bank hat Varta von "Kaufen" auf "Halten" abgestuft. Nach einer deutlichen Erholung in den zurückliegenden Wochen erscheine das Kurspotenzial erst einmal ausgeschöpft, urteilte Analyst Michael Punzet. Das Unternehmen sollte aber weiterhin von einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Batterielösungen, insbesondere aus dem Unterhaltungsbereich, profitieren. Daher wurde das Kursziel gleichzeitig von 130 auf 145 Euro angehoben.
Ebenfalls interessant: Porsche will zusammen mit einem Partner im kleinen Umfang Hochleistungs-Batteriezellen herstellen. Dabei setzt der Sportwagenbauer auf den Tübinger Zellspezialisten Customcells, mit dem ein Joint Venture gegründet werden soll. Die Batteriefabrik soll im Großraum Stuttgart entstehen. Einzelne Experten hatten hier Varta als möglichen Partner ins Spiel gebracht.
Worauf können sich die Anleger im laufenden Jahr noch einstellen? Wenn sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wie erwartet beschleunigt, könnte Varta die Jahresprognosen im Q3 noch einmal nachbessern. Die Nachrichtenlage mit Blick auf die geplanten Batterien für die E-Mobilität dürfte tendenziell positiv bleiben. Sollte alles laufen wie geplant, könnte das Geschäft mit der Autoindustrie dem Konzern den nächsten großen Wachstumsschub liefern. Erste strategische Weichenstellungen sollten bereits im laufenden Jahr vorgenommen werden, aber ein nennenswertes Volumen dürfte nicht vor 2024 vom Band laufen.
Kurzfristig dürfte die Aktie die obere Begrenzung ihrer Seitwärtsbewegung bei 130 Euro testen. Fällt der Kurs wieder nachhaltig unter diese Marke zurück, dann dürfte der Anstieg der letzten Tage als „fehlgeschlagener Ausbruchsversich“ verbucht werden. Kann sich dei Aktie über 130 Euro halten, könnten die Bullen nach einer Verschnaufpause weiter am Drücker bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)