Zalando hat am heutigen Donnerstag seine Zahlen für das zweite Quartal präsentiert. Während das Umsatzwachstum abnahm, scheinen die Sparmaßnahmen nun Früchte zu tragen: Der Konzern verdiente operativ deutlich mehr als im Vorjahr. Die Zahlen kommen an der Börse gut an: Die Aktie legte bereits vor dem Xetra-Start rund zwei Prozent zu.
Der Umsatz sank im zweiten Quartal leicht um 1,8 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT verdoppelte sich dagegen auf knapp 145 Millionen Euro. Analysten hatten mit lediglich 125,9 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich verdiente Zalando im zweiten Quartal 56,6 Millionen Euro nach 14 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
„Wir investieren weiter in unser Storytelling, neue Technologien und unser Logistikangebot, um Zalandos zukünftiges Wachstum zu stärken", sagte Co-CEO Robert Gentz.
Das bereinigte Ergebnis soll im laufenden Jahr 300 bis 350 Millionen Euro erreichen, nachdem das untere Ende der Spanne bisher 280 Millionen Euro gelautet hatte. Der Umsatz dürfte entweder fast stagnieren oder leicht rückläufig sein.
Update: Erste Analysten reagierten bereits auf die Q2-Ergebnisse. So hat JPMorgan-Analystin Georgina Johanan die Einstufung auf „Neutral" mit einem Kursziel von 32 Euro belassen. Die Kennziffern des Online-Modehändlers hätten die Analystenprognosen etwas übertroffen, seien aber einen Tick schwächer als von Investoren erwartet ausgefallen, schrieb sie.
Wenig Überraschung bei den Zahlen sah auch Volker Bosse von der Baader Bank. Da der Mittelpunkt der präzisierten Zielspanne für das operative Ergebnis des Gesamtjahrs dem Marktkonsens entspreche, beließ er die Einstufung auf „Add" mit einem Kursziel von 30 Euro.
Die vergangenen Quartale waren von einer zurückhaltenden Kauflaune der Kunden und hohen Rabatten geprägt. Zalando legte den Fokus darauf, die Kosten zu senken – erste Erfolge sind nun sichtbar. Die Zahlen liefern frische Impulse für einen Turnaround der Zalando-Aktie. DER AKTIONÄR sieht langfristig noch eine Menge Potenzial.
Mit Material von dpa-AFX