Nach den endgültigen Zahlen hatte der Walldorfer Softwarekonzern noch die Gewinnerliste im DAX angeführt. Doch in der Zwischenzeit ist das Indexschwergewicht auf den letzten Platz abgerutscht. Wie es in Marktkreisen heißt, haben Aussagen des Vorstands während des üblichen Conference Calls einige Investoren aufgeschreckt.
Es heißt, SAP-Finanzchef Luka Mucic habe sich vorsichtig zur Margenentwicklung im kommenden Jahr geäußert. Zudem sei den Teilnehmern negativ aufgestoßen, dass sich laut SAP das Cloud-Geschäft im vierten Quartal gegenüber dem dritten Jahresviertel nur "in begrenzten Maße" beschleunigen dürfte.
Nachdem die SAP-Aktien gegen Mittag noch den höchsten Stand seit Anfang September erreicht hatten, ging es während der Telefonkonferenz bergab und sie büßten zwischenzeitlich mehr als vier Prozent ein. Zuletzt notierten die DAX-Papiere 3,4 Prozent im Minus auf 119,66 Euro.
Die verhaltenen Aussagen zur Profitabilität reißen alte Wunden aus dem vergangenen Oktober wieder auf und überschatten die starken Q3-Ergebnisse in der Cloud. Anleger sollten die am Markt gespielten Sorgen jedoch mit etwas Abstand betrachten:
Der langfristige Ausbau der Cloud-Angebote kostet, was bereits kommuniziert wurde. Zudem ist die Tatsache, dass SAP in der Cloud eine Beschleunigung des Wachstums erwartet, positiv zu werten. Was noch kommen wird, zeigt der Cloud-Backlog, die vertraglich zugesicherten Erlöse für die nächsten zwölf Monate, welcher im Q3 um 24 Prozent auf 8,17 Milliarden Euro stieg.
Langfristig orientierte Anleger lassen sich vom Schock nicht anstecken und warten vorerst ab. SAP bleibt auf dem richtigen Weg und die übergeordneten Trends intakt.