Vorbörslich hat die Aktie des weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold kaum auf die heute vorgelegten Zahlen reagiert. Doch kurz nach Handelsauftakt in Nordamerika geriet das Papier schwer unter Beschuss. Die Aktie knickt aktuell rund fünf Prozent ein. Zwar gab es einen Gewinneinbruch im Vergleich mit dem Vorjahr, doch der war von Analysten so erwartet worden.
Barrick Gold hatte heute vorbörslich einen bereinigten Gewinn von 0,06 Dollar je Aktie gemeldet und damit die Analystenschätzungen punktgenau getroffen. Sieht man sich die Zahlen des noch nicht bereinigten Gewinns/Verlusts an, dann sieht man, dass Barrick 1,02 Dollar je Aktie verloren hat. Daran scheint sich der Markt aktuell zu stören. Doch kommt das wirklich überraschend?
Unbelasteter Start
Seit Anfang des Jahres wurde aus Barrick Gold und Randgold ein Unternehmen – die neue Barrick Gold. Seit Anfang des Jahres hat Barrick Gold einen neuen CEO. Sein Name: Mark Bristow, ehemaliger Chef von Randgold Resources. Mit anderen Worten: Wir sehen bei Barrick Gold so etwas wie einen Neustart. Ehrlich gesagt: Es ist nicht so verwunderlich, dass man in die letzte Bilanz der alten Barrick Gold alles an Abschreibungen packt, was es an Abschreibungen gibt, um dem neuen Konzern und vor allem dem neuen CEO einen möglichst unbelasteten Start zu gewährleisten. Und das hat Barrick auch getan.
Quelle: Barrick Gold
DER AKTIONÄR sieht in der Reaktion des Marktes auf die Zahlen eine Überreaktion. Barrick hat einiges bereinigt und Mark Bristow soll möglichst ohne Altlasten seinen Job antreten. Es kursieren auch Gerüchte, wonach der Abschlag beim Kurs heute darauf zurückzuführen ist, dass Barrick beim Umsatz enttäuscht hat. Das ist wenig überzeugend: Die Produktionszahlen waren bereits bekannt. Insofern konnte sich jeder den Umsatz annähernd ausrechnen. Sicherlich war der erzielte durchschnittliche Goldpreis vielleicht etwas tiefer als erwartet. Doch al Argument für einen Abschlag von über fünf Prozent taugt das nicht. Mutige Anleger sehen in dem Rücksetzer eine Kaufchance.