Der Impfstoffhersteller Astrazeneca hat nach EU-Angaben die Absage eines Krisentreffens zurückgezogen und will nun doch an dem für Mittwochabend geplanten Gespräch teilnehmen. Dies habe die Presseabteilung des Konzerns der EU-Kommission bestätigt, hieß es am Mittwochmittag in Brüssel. Zuvor habe das Management des Unternehmens per Mail abgesagt und erklärt, ein Treffen habe derzeit wegen der vielen offenen Fragen keinen Sinn. Man sei erfreut über die neue Entwicklung, hieß es aus Kommissionskreisen.
Hin und her
Ein Astrazeneca-Sprecher erklärte auf Anfrage: "Wir können bestätigen, dass wir uns nicht aus den Gesprächen mit der EU-Kommission zurückgezogen haben, die für heute geplant sind." Die Kommission und die 27 Staaten hatten das Treffen mit Astrazeneca auf Expertenebene für den Abend (18.30 Uhr) einberufen. Hintergrund ist der Streit mit dem britisch-schwedischen Hersteller über Lieferkürzungen. Statt erwarteter 80 Millionen Impfdosen im ersten Quartal sollen nach EU-Angaben nur 31 Millionen ankommen. Den angegebenen Grund - Probleme in der Lieferkette - will die EU nicht gelten lassen.
Der Streit und die Missverständnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffes bei älteren Menschen zwischen Astrazeneca und der EU respektive den Medien sorgt für ein regelrechtes Durcheinander. Für den britisch-schwedischen Pharma-Konzern könnte dies womöglich einen Imageschaden nach sich ziehen.
Astrazeneca genießt in der Öffentlichkeit derzeit keinen guten Ruf. Investierte Anleger bewahren die Nerven und lassen sich von dem Störfeuer nicht beunruhigen. Ein möglicher Imageschaden sollte sich in Grenzen halten und der Fokus sich nach der Corona-Pandemie wieder auf das Kerngeschäft von Astrazeneca legen. Investierte Anleger bleiben mit einem Stopp bei 75,00 Euro an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)