Die Aktie von United Internet ist am Donnerstag im späten Handel massiv eingebrochen. Grund war ein schwächer als erwartete Ergebnis laut vorläufiger Zahlenvorlage für das vergangene Geschäftsjahr 2024. Probleme mit der Tochter 1&1 haben den Gewinn nicht so deutlich steigen lassen wie erhofft. Die jüngst gestartete Erholungsbewegung der Aktie wurde damit wieder jäh ausgebremst.
Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 wie prognostiziert um 1,9 Prozent auf 6,33 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg im Vergleich zum Vorjahreswert leicht auf 1,29 Milliaden Euro an, verfehlte aber die Prognose des Unternehmens von 1,38 Milliarden Euro. Auch Analysten hatten mit mehr gerechnet.
United Internet verwies dabei auf Auswirkungen eines vorübergehenden Ausfalls des neuen 1&1 Mobilfunknetzes im Mai 2024 sowie damit einhergehenden erhöhten Kündigungsaussprachen, die außerplanmäßig belastet hätten. Zudem sei die geplante Migration von Bestandskunden auf das 1&1 Mobilfunknetz aufgrund einer unerwarteten Unterdimensionierung einzelner Netzbestandteile vorübergehend stark eingeschränkt gewesen und konnte erst im vierten Quartal 2024 wieder umfangreich aufgenommen werden.
Wie United Internet mitteilte, konnten die Verhandlungen mit dem für den Netzausfall und die Unterdimensionierung verantwortlichen Ausbaupartner, die zu Entschädigungszahlungen führen sollen, bisher noch nicht abgeschlossen werden. Aus heutiger Sicht werden die Verhandlungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen und es wird vor der am 27. März 2025 geplanten Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2024 voraussichtlich noch nicht zu einer Einigung kommen, heißt es von United Internet.
Die Aktie von United Internet hatte sich zuletzt gerade etwas erholen können. Mit dem Kurseinbruch von mehr als sieben Prozent auf der Handelsplattform Tradegate am späten Donnerstagabend auf 15,56 Euro wurde die Erholungsbewegung aber im Keim erstickt. Nun gilt es die 38-Tage-Linie zu verteidigen, soll sich das charttechnische Bild nicht noch weiter eintrüben. Die Aktie ist derzeit weiterhin kein Kauf. Der Platzhirsch Deutsche Telekom bleibt in der Branche weiterhin der Favorit des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.