Das sieht wirklich übel aus: Eine gestrichene Ergebnisprognose wegen eingeschränkter Gaslieferungen aus Russland lässt am Donnerstag die Papiere von Uniper tief fallen. Sie sackten im vorbörslichen Handel auf Tradegate um satte zehn Prozent ab auf 14,94 Euro. Im Xetra-Handel wäre dies der tiefste Kurs seit mehr als fünf Jahren.
Der Kraftwerksbetreiber spricht nun mit der Bundesregierung über Stabilisierungsmaßnahmen. Das Unternehmen prüfe, wie die Liquidität der Gesellschaft weiter gesichert werden könne, teilte der MDAX-Konzern mit.
Uniper müsse nun um eine Rettung durch den deutschen Steuerzahler bitten und die Warnung verdeutliche, wie kritisch, wenn nicht gar gefährlich die gegenwärtige Situation sei, sollte die Feststellung und Bekanntgabe der Gasmangellage durch die Bundesnetzagentur nicht bald erfolgen, sagte ein Händler. Uniper geht davon aus, dass in diesem Fall die derzeitigen Belastungen dann teilweise an die Kunden weitergegeben werden können.
Auch wenn die Warnung von Uniper wirklich nicht überrasche, setze das Zittern um die Finanzierung die Aktien stark unter Druck, ergänzte der Händler. Auch die Kurse der im Dax notierten Versorger RWE und Eon gaben vorbörslich jeweils um die zwei Prozent nach. Auch sie müssten nun teures Gas kaufen, sagte der Börsianer.
DER AKTIONR rät weiterhin von einem Engagement bei Uniper ab. Favorit im Sektor bleibt die Aktie von RWE.
Mit Materia von dpa-AFX