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RWE weiter stark, Uniper im „Auge des Sturms“

RWE weiter stark, Uniper im „Auge des Sturms“
Foto: Lutz Kampert, RWE; Lutz Kampert, http://www.dimago.net
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Marion Schlegel 24.06.2022 Marion Schlegel

Die ungewisse künftige Gasversorgung hat am Donnerstag im Versorgersektor Spuren hinterlassen. Die Papiere von RWE als mutmaßlicher Profiteur der Energiekrise gehörte mit einem Plus von 0,6 Prozent zu den wenigen Gewinnern im DAX. Auch am Freitag kann das Papier weiter leicht zulegen. Am späten Vormittag notiert RWE 0,8 Prozent im Plus.

RWE (WKN: 703712)

Uniper hingegen als großer Leidtragender verringerter russischer Gaslieferungen gehörte am Donnerstag zu den Top-Verlieren im MDAX. Auch zum Wochenschluss geht es weiter nach unten. Dabei drückt auch eine Studie von HSBC auf die Stimmung. Die britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für Uniper von 34 auf 17 Euro halbiert und die Einstufung auf "Reduce" belassen. Deutschlands größter Importeur von russischem Gas sei "im Auge des Sturms", was das Thema angehe, schrieb Analyst Adam Dickens in einer am Freitag vorliegenden Studie. Zudem sei der Kraftwerkbetreiber finanziell in einer schwierigen Lage.

Nach der drastischen Verringerung der Gaslieferungen durch Russland rief die Bundesregierung am Donnerstag die Alarmstufe im Notfallplan Gas aus. "Gas ist von nun an ein knappes Gut in Deutschland", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Die jetzt ausgerufene Stufe ist im Notfallplan die zweite nach der Frühwarnstufe. Die dritte wäre die Notfallstufe. Die Situation sei bedenklich für viele Industrien und Verbraucher, hatte Analyst Biraj Borkhataria von der kanadischen Bank RBC bereits am Vortag betont.

Im Gegensatz zum Kraftwerksbetreiber Uniper als Deutschlands größter Importeur von russischem Erdgas gilt RWE mit seinem neuen Fokus auf Erneuerbare Energien als potenzieller Profiteur der Energiewende, die infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine einen Schub bekommen soll. Hinzu kommen Forderungen, die Energiesicherheit durch die Reaktivierung von Kohlekraftwerken herzustellen. Laut dem RBC-Experten Borkhataria wäre RWE ein Nutznießer davon, da der Konzern derzeit Braunkohlekraftwerke in Bereitschaft halte.

Von Uniper sollten Anleger derzeit die Finger lassen. Der Favorit im Versorgersektor des AKTIONÄR bleibt weiterhin RWE. Auch die Bewertung ist noch attraktiv. Anleger können nach wie vor zugreifen.

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