Im ersten Halbjahr hat Uniper einen Verlust von mehr als einer halben Milliarde Euro eingefahren. Die Aktie reagiert im frühen Handel aber kaum auf die roten Zahlen, denn operativ lief es besser als erwartet. Allerdings fehlen auch nach wie vor die Impulse auf dem Weg nach oben.
Die Ursache für den Nettoverlust von 546 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten seien laut Uniper vor allem nicht zahlungswirksame Bewertungen von Derivaten gewesen. Das bereinigte EBIT schrumpfte zwar von 930 auf 601 Millionen Euro, lag aber über den von Analysten erwarteten 570 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ergebnisbeiträge aus der Beteiligung am russischen Gasfeld Juschno Russkoje und an stillgelegten Kraftwerken in den Niederlanden und Schweden weggefallen.
Uniper hat trotz des Verlusts die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. An der Börse sorgten die Zahlen im frühen Handel deshalb kaum für Beunruhigung. Ohnehin bewegt sich die Aktie seit Monaten in einer Seitwärtsrange zwischen 25 und 27 Euro. Das Problem: Seit der Übernahme der E.on-Beteiligung durch die finnische Fortum herrscht Unklarheit über die weitere Strategie.
Spannendere Werte am Markt
Nach wie vor sind Hedgefonds wie Elliott mit dem berüchtigten Manager Paul Singer bei Uniper an Bord. Ob deren Bemühungen Früchte tragen und Fortum ein höheres Angebot für die freien Uniper-Aktien abgibt, bleibt aber weiter offen. Anleger benötigen hier viel Geduld. In der Versorgerbranche sind die DAX-Aktien E.on und RWE derzeit spannender.