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Unicredit: Darum tut sich die Aktie so unglaublich schwer

Unicredit: Darum tut sich die Aktie so unglaublich schwer
Foto: Börsenmedien AG
Andreas Deutsch 30.05.2016 Andreas Deutsch

Der scheidende Chef der italienischen Bank Unicredit, Federico Ghizzoni, ist zuversichtlich, dass das Geldhaus bald wieder wachsen kann und nicht nur auf Umstrukturierung setzen muss. Die Aktie kämpft sich über die Marke von drei Euro.


"Vieles ist gemacht worden. Jetzt geht eine Phase der Umstrukturierung und Neuorganisation zu Ende", so Ghizzoni der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Sonntag.

Die Trennung von UniCredit, für die er seit 36 Jahren im Einsatz ist, sei einvernehmlich und im Interesse der Bank beschlossen worden. "Wenn das Minimum an Chemie zum Weitermachen fehlt, ist es besser aufzugeben (..) Man macht weiter, wenn alle Beteiligten Interesse daran haben. Allein und um jeden Preis weiterzumachen, das würde ich nie tun", meinte der 60-jährige Manager.

Ghizzoni hob seine Leistungen in seinen sechs Jahren als UniCredit-Chef hervor. "Bis November lag der Aktienpreis bei sechs Euro und die Kapitaldecke galt als angemessen, obwohl wir sie mit der Zeit stärken wollten", so Ghizzoni. Seitdem sei vieles passiert. Italien habe die Krise von vier regionalen Banken erlebt, das Problem der notleidenden Krediten sei akuter geworden.

Zu den positivsten Aspekte seiner Jahren als Chef bezeichnete Ghizzoni, dass die italienische Bank der Gruppe nach schwierigen Jahren wieder Gewinne schreibe und wieder zum Motor des Konzerns avanciert sei. Auch das Osteuropa-Geschäft, das in den letzten Jahren wegen seiner Performance scharf kritisiert worden war, werde dieses Jahr seine Gewinne verdoppeln.

Chance für Mutige

Eigentlich steht die Unicredit nicht schlecht da. Das Osteuropageschäft läuft gut, die Mobile- und Online-Banking-Aktivitäten sind vielversprechend und mit der Hypovereinsbank haben die Italiener einen Fuß im lukrativen deutschen Markt. Wäre da nicht das Problem mit den faulen Krediten: In den Bilanzen von Italiens Banken schlummern 360 Milliarden Euro – eine Zeitbombe. Ohne die Hilfe der EZB wird es nicht zum großen Abbau kommen. Doch sobald die Banken hier merkliche Fortschritte vermelden, dürfte sich das Sentiment deutlich bessern und Anleger, die auf eine Wende bei der Unicredit gesetzt haben, sollten endlich entlohnt werden. Ergo: Dabei bleiben und Stopp bei 2,69 Euro setzen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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