Der Online-Modehändler Zalando ist nach eigenen Angaben besser als erwartet ins Jahr gestartet. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag in den ersten drei Monaten 2015 voraussichtlich bei 25 bis 39 Millionen Euro, wie das Unternehmen in der Nacht auf Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Im ersten Quartal 2014 stand hier noch ein Minus von 23 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz stieg den Angaben zufolge im ersten Vierteljahr 2015 auf 635 bis 648 Millionen Euro, ein Plus von etwa 27 bis 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Umsatz und Ebit hätten sich insbesondere durch einen guten Start in die Frühjahr/Sommer-Saison besser als erwartet entwickelt, teilte Zalando mit. Die endgültigen Zahlen für das erste Quartal will die Firma am 12. Mai vorlegen.
Keine zweite Amazon
Auch in Zukunft will das Unternehmen dem Modegeschäft treu bleiben und sein Sortiment nicht erweitern. „Der Modemarkt ist der größte Einzelhandelsmarkt weltweit, auch der mit den höchsten Margen", sagte Geschäftsführer Robert Gentz dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). "Darauf konzentrieren wir uns". In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder mal - allerdings zumeist eher vage - Spekulationen über die Erweiterung des Zalando-Sortiments nach dem Vorbild Amazon gegeben. Der weltgrößte Internethändler hatte sein Geschäft Mitte der Neunziger mit dem Verkauf von Büchern begonnen und über die Jahre peu a peu erweitert. Wachsen will das 2008 gegründete Unternehmen Zalando etwa mit Sortimentserweiterungen für extra große und kleine Größen, Kinder- und Sportbekleidung. Zudem will der Versender in Technologie investieren. "Das alles zahlt sich über die kommenden Jahre hinweg erst richtig aus, aber ein bisschen was wird schon jetzt sichtbar", sagte Genz.
Hohe Bewertung
Zalando ist seit Herbst an der Börse notiert und hat im vergangenen Jahr erstmals schwarze Zahlen geschrieben. Im laufenden Jahr rechnet Zalando mit einem leicht verlangsamten Wachstum. Nach einem Umsatzplus von 26 Prozent auf 2,21 Milliarden Euro im Vorjahr rechnet der Modehändler 2015 mit 20 bis 25 Prozent Zuwachs. Mit einem 2015er-KGV über 70 ist die Aktie von Zalando allerdings nach wie vor alles andere als günstig bewertet. Ein Investment in den Wert ist deswegen nach wie vor sehr risikobehaftet. Zumal der Wert nach wie vor in dem seit Dezember 2014 ausgebildeten Seitwärtstrend gefangen ist.
(Mit Material von dpa-AFX)